von tofo (mosambik) nach kapstadt

entspannte tage in BambooziWorld
tofo, 23.2.2005
was ist reisen? #3
tofo, 23.2.2005
das grosse grinsen
tofo, 24.2.2005
24 stunden mit einer diva
maputo, 27.2.2005
highway to hell
maputo, 27.2.2005
wieder in der ersten welt
johannesburg, 28.2.2005
das neue afrika
johannesburg, 2.3.2005
wollemer neilasse?
durban, 3.3.2005
auf dem dach afrikas
sani pass, 6.3.2005
dunkler beat
coffee bay, 7.3.2005
im mentalen landeanflug
cintsa, 9.3.2005
europa vs. südafrika (weiss)
cintsa, 9.3.2005
"rückkehr" - die generalprobe minus pauli
hamburg, 11.3.2005
abends im township
port elizabeth, 12.3.2005
zielgerade
13. - 15.3.2005
am ziel
kapstadt, 16.3.2005
sägemehl (ein paar unaufgeregtere gedanken zu afrika)
kapstadt, 18.3.2005
game park long street
kapstadt, 21.3.2005
freue sich, wer kann
kapstadt, 22.3.2005
letzte worte vom kap
kapstadt, 22.3.2005



entspannte tage in BambooziWorld
tofo, 23.2.2005





die brandung kracht rechts von mir an den strand, dumpfe beats treiben links von mir aus der bamboozi-bar, oben über den dünen, heran. ein tropisches ennui liegt über diesem ort, an dem europas travellergeneration eine auszeit nimmt. tagsüber tauchen, abends trinken, rauchen, geschichten erzählen, grooven (ja, unsere ska-CD mit "I want justice" ist hier ein grosser renner geworden).

amerikaner gibt es hier nicht mehr. seit 9/11 bleiben sie offenbar zuhause, sehen sich nicht mehr um, während die europäer unverdrossen ausschwärmen. abends sitzen wir am strandfeuer, engländer, deutsche, schweizer, franzosen, belgier, spanier, und es ist kaum zu glauben, dass sich unsere grosseltern vor 60 jahren noch kugeln und granaten um die köpfe jagten.

wir seien die erste kindergartengeneration, sagt bo, der schwede mit der trendglatze, der schon 47 ist. der kindergarten habe uns dazu konditioniert, die gruppe zu suchen, um das ewige spielen fortzusetzen. am strand von koh phangan, goa, mykonos oder eben hier in tofo. die tage gehen dahin in dieser spielwelt, die nichts mehr zu sein vorgibt ausser dem reinen spass.

die einheimischen sind in den küchen verschwunden, in den palmengärten der ressorts und backpacker. sie nehmen nicht mehr teil wie noch in ostafrika. südafrika ist nahe, man fühlt den wechsel, das erbe der apartheid sickert über die grenze und trennt weisse spassvögel und schwarze bauern. niemand nimmt notiz davon, weil es allen so gut geht. wer liest, schmökert airport novels wie den zur zeit unvermeidlichen "da vinci code". es gibt nichts mehr, mit dem ich noch ringen und hadern müsste. afrika ist zünde, hier in BambooziWorld, und ich bin nicht einmal traurig darüber. -nbo


was ist reisen? #3
tofo, 23.2.2005

traveller glauben, die besseren reisenden zu sein. ihre ideologie ist die suche nach dem authentischen, die sie von touristen trenne, glauben sie. denn diese dickbäuchigen, rotgesichtigen zeitgenossen mit ihren sonnenhüten, tennissocken und khakihosen begnügten sich mit den vorverdauten und mundgerecht zubereiteten kulturhäppchen, die ihnen die reiseveranstalter vorsetzen.

und so wird kurzerhand jeder ort, jeder pfad, an dem die zahl der mzungu und faranji sprunghaft zunimmt, für verdorben erklärt. hier habe der tourismus authentische kulturen angefressen, ja zerstört, versichern sich die traveller und es klingt wie eine beschwörung.

es ist bestenfalls naivität, wahrscheinlich aber masslose ignoranz. die wohlmeinenden halten einen ort wie pangani an tansanias nordküste für authentischer als nungwi in sansibar, nur weil dort das geschäft mit den fremden noch nicht angekommen sei. aber die jungen checker und glücksritter der swahiliküste (nur ein beispiel für viele weltgegenden), sie sind genau so echt wie der dhau-käptn, der noch mangos und bananen mit dem wind verschifft.

auch sie sind das afrika von heute, und unsere enttäuschung über ihr gehabe und gequatsche entlarvt nur die grosse travellerillusion, es gebe noch andere, ja bessere, weil ursprünglichere zivilisationen, die dem von sich selbst entfremdeten westen etwas voraus hätten. mehr spiritualität, mehr gemeinschaftssinn, weniger materialismus. oder so. das ist lange vorbei. ob in indien, kambodscha oder tansania, der grosse traum, der alle eint, ist derselbe wie im westen: ein gutes leben ohne mangel und krankheit, in dem alles zur hand ist in dem augenblick, da man es sich wünscht. der traveller ist genauso wie der tourist ein willkommenes mittel, dieses leben schneller zu erreichen als durch jahrelangen pflügen, fischen oder anderweitiges schuften.

es ist absolut folgerichtig, dass niemand in der dritten welt einen unterschied zwischen traveller und tourist macht. der vermeintliche unterschied zwischen beiden reisendengruppen ist eine intellektuelle augenwischerei der westler.

die realität des reisens hingegen ähnelt eher der quantenmechanik: so wie in dieser der beobachter immer das messergebnis eines experiments in der welt der atome und elementarteilchen beeinflusst, kann auch der traveller nie nur reiner gast, stiller beobachter sein. wo immer er auftaucht mit seinem rucksack, den er für bescheideneres gepäck hält als die koffer der touristen, wird er zur attraktion, zur gelegenheit.

jeder "authentische" einheimische, der clever genug ist, wird sich sofort auf die gegenwart dieses mzungu einstellen und sich höchstens wundern, warum sich ein fremder in einen kaputten bus zwingt, in einem hotel mit dreckigen klos und kaputten duschen schläft. die vorstellung authentischer kulturen hat ihre wurzeln im zeitalter der entdecker und romantiker, als europäer zum ersten mal in für sie fremde weltgegenden vorstiessen und einige wohlmeinende patres den "edlen wilden" vor dem sündenfall entdeckt zu haben glaubten. der edle wilde wurde im kolonialismus schnell zum untermenschen, grund genug für alle antiimperialisten unter den travellern, den edlen wilden im fremden zu rehabilitieren.

was aber ist falsch daran, wenn diese "authentischen kulturen" sich genauso verändern wie wir westler, die wir begeistert sushi und thaicurries essen, im sommer mit sarongs oder lungis um die hüften unsere grossstadtstrände bevölkern oder zuhause buddhafiguren oder afrikanische masken in unsere wohnzimmer stellen? im 21. jahrhundert , in dem bob marley und beckham, hiphop und hotmail in jeden weltwinkel vordringen, sind wir alle touristen, sobald wir uns in die fremde begeben, um neue erfahrungen zu machen - und immer auch hoffen, weiter zu uns selbst vorzudringen, uns zu entspannen, loszulassen vom rat race des kapitalismus.

ob im verrosteten toyota-dala-dala in tansania oder im klimatisierten bus eines fünfsterne-ressorts auf bali, ist unerheblich. denn reisen entspringt immer auch einer gehörigen portion egoismus, die wir uns leisten, indem wir von zuhause verschwinden und eine lücke hinterlassen, zur selben zeit aber in der fremde anderen unsere gegenwart zumuten. -nbo


Das grosse Grinsen
Tofo, 24.2.2005

Ich lasse mich rückwärts vom Schlauchboot ins Wasser fallen und schaue in das breiteste Grinsen der Welt, anderthalb Meter von einem Knopfauge zum anderen. Ich traue meinen Augen nicht, auf Armlänge vor mir schiebt sich ein Walhai, der grösste Fisch des Planeten majestetisch durch das Wasser.

Zahnlos wie ein alter Opi macht mir dieses sieben Meter lange Exemplar nicht die geringste Angst. Im Gegenteil, seine Ruhe und Friedfertigkeit springt auf mich über und wir grinsen um die Wette. Dieses tonnenschwere Supermodell meint es heute besonders gut mit uns, er wirft sich in Pose und zeigt sich von seinen besten Seiten. Richtig eitel, dieses Kerlchen. Und er macht sich einen Spass daraus, eine halbe Stunde lang mit uns Schnorchlern zu spielen. Für einen Fisch doch eher ungewöhnlich.

Mein weisses T-Shirt gefällt ihm offensichtlich besonders gut, denn als ich etwas von der Schorchlermeute zurückbleibe, um ihn mir in voller Länge anzusehen, macht er eine behäbige Wende und kommt direkt auf mich zu. „Bloss nicht anfassen!“ hat man uns vorher noch gesagt, aber wie soll ich das denn machen, dieser Koloss schwimmt ja geradezu auf mich drauf, ausweichen zwecklos. Ich schwimme ein Stückchen auf Augenhöhe neben ihm her, fast kommt es mir vor, als würden wir uns angucken und uns was erzählen.

Dann habe ich genug, schöner kanns nicht mehr werden und klettere wieder ins Boot zurück, die anderen turnen weiter im Wasser herum. Und dann kommt dieser Riesenfisch doch tatsächlich hinter mir her und hebt seinen Kopf aus dem Wasser, als wolle er mir sagen, dass ich doch wieder reinkommen soll um weiterzuspielen, Wahnsinn. Nach einer Weile sind dann auch die Unermüdlichen, darunter ein Apnötaucher aus Südafrika, der 4 Meter unter Wasser tollkühne Kunststückchen vor dem Hai vollbracht hat, glücklich und erschöpft wieder an Bord.

Und wieder kommt der kolossale Kopf aus dem Wasser, genau neben mir. Er will uns tschüss sagen, der Fisch. Ich winke ihm mit meinem grünen Kopftüchlein zu, bin sprachlos und habe eine Gänsehaut. Was für ein Erlebnis! nach Diktat verreist –dwo


24 stunden mit einer diva
maputo, 27.2.2005





maputo ist eine alternde diva, die nie ein star war. die das zeug zu etwas grossem hatte, sich aber auf schlechte gesellschaft einliess. heute sind die breiten alleen mit ihrem mediterranen flair heruntergekommen, kolonialgebäude und vom bauhaus inspierierte wohnblöcke vom monsun angefressen.

senhora maputo sieht am abend im funzligen, gelben schein sozialistischer laternen verlassen und traurig aus. obwohl wochenende ist, laufen nur wenige menschen durch die strassen. überall türmt sich müll auf, und auch die paar neuen bankentürme mit ihren neonschriftzügen können nicht über die melancholie hinwegtäuschen.

dabei hat die diva durchaus noch charme. aber er entpuppt sich spätestens dann als schal, als roger und ich - roger und sabrina sind zwei schweizer, die wir in tofo getroffen haben - noch auf ein bier in eine laute bar stolpern, sozusagen hinter den maputo landungsbrücken. wir sitzen noch keine zehn minuten am tresen, als plötzlich ein geschminktes gesicht rechts neben mir auftaucht und eine hand meinen rücken krault. "do you like me?" fragt die frau, die höchstens 20 sein kann und zwei freundinnen im schlepptau hat. die sind ganz offensichtlich auf fischzug, hier unten am hafen in der rua de bagamoyo. da trinken wir unser bier auf und flüchten.

die brut von jungspunden, mit der sich die diva maputo dieser tage umgibt, lernen wir am nächsten morgen kennen. genau genommen sabrina und roger. hautnah. als woldo und ich vom frühstück aus dem cafe continental zurück kommen, tritt ein nicht gerade heiterer roger aus dem hotelfahrstuhl. "wir sind gerade überfallen worden", sagt er. gleich um die ecke. wie? an einem samstag morgen in der belebten innenstadt?

eine gruppe von fünf, sechs jungen typen nahm roger und sabrina von hinten blitzartig in den würgegriff. roger verlor das bewusstsein, während sabrina noch versuchte "ajudo" (hilfe) zu rufen und dafür einen fausthieb ins gesicht bekam. dann filzten die räuber den rucksack der beiden und nahmen das bargeld aus dem portemonnaie, das sie gnädigerweise auf den bürgersteig warfen. und während roger wieder zu sich kam und sabrinas nase wie der teufel blutete, bildete sich ein auflauf von passanten um die beiden. sie alle hatten die szene verfolgt, ohne einzugreifen. einige strassenverkäufer boten der blutüberströmten sabrina sonnenbrillen und anderes unnütze zeug an, andere riefen hämisch "welcome to mozambique". die beiden männer an der hotelrezeption zeigten nicht den hauch von mitgefühl, als die beiden geschockt ins hotel wankten. was sagen sie dazu, senhora maputo? sind ihre genossen allesamt auf den hund gekommen?

am abend gehen woldo und ich in die africa bar, während sabrina und roger ihren schock wegschlafen. aber auch die band dort entpuppt sich als farce, als erinnerung an eine grosse vergangenheit, die es nie gegeben hat. garrido jr., der sänger, ist eine mischung aus barry white und mediterranem intellektuellen. ganz in schwarz gekleidet, mit grossen gesten. die musik ist ein kraftloses gemisch aus soulcoverversionen und brasilianischem pop, zu schmalzig, zu wenig jazz im blut. nach dem ersten set verlassen wir die seltsame szene. regen hat senhora maputo derweil durchnässt, aber sauberer ist sie dadurch nicht geworden. dieser schmuddeligen möchtegern-diva ist nicht zu helfen. welch trauriger endpunkt unseres ostafrika-pfades. -nbo


Highway to Hell
Maputo, 27.2.2005

Zwanzig Minuten warten wir auf ein Taxi. Was dann aber kommt, ist eher ein Krankentransport, der Fahrer der Patient mit riesiger Kopfwunde. Gleich einem Irokesenschnitt hat er ein mächtiges gepolstertes Pflaster auf seinem Schädel und kommt auf uns zugeschwankt, als wäre er total betrunken. Wir haben keine andere Wahl und steigen in sein Taxi, denn durch diese Gegend Maputos rund um unser Hotel geht man nachts um halb zwölf besser nicht zu Fuss, ausser man ist lebensmüde.

Bereits auf den ersten zehn Metern übersieht der narkotisierte Fahrer beim Abbiegen einen heranrasenden Mercedes, der es gerade noch schafft, mit quitschenden Reifen kurz vor uns zum Stehen zu kommen. Glück gehabt. Doch Fahrer und Wagen haben einen gehörigen Linksdrall, so dass wir immer um Haaresbreite an parkenden Autos vorbeischrammen. Vom Rücksitz brüllen wir auf den Untoten ein. „Don’t worry“ lallt es von vorne.

An der Kreuzung vor der Africa Bar rammt er noch beinahe einen fahrenden Polizeiwagen. Mit schlotternden Knien wie nach einer Achterbahnfahrt steigen wir aus. Diese kurze Strecke, wie von uns bis zur Reeperbahn hat uns bis jetzt die meisten Nerven gekostet. Sieben Minuten blanke Angst! nach Diktat verreist -dwo


wieder in der ersten welt
johannesburg, 28.2.2005

nach zwei wochen mosambik sind wir vorhin in jo'burg, dem moloch von südafrika, angekommen. kulturschock! ein geradezu britisch anmutendes downtown, hochhäuser und alte fabriken, höllischer verkehr, bankpaläste und shopping malls, über denen ein dunkelgrauer gewitterhimmel hing, das wetter feucht-kühl. gar nicht afrikanisch.

passend zum namen der stadt wurden wir von nbos altem "woche"-kollegen johannes an der gigantischen park station abgeholt. nach einer kleinen rundfahrt durchs toughe zentrum und einem echten deutschen abendbrot mit wurst, käse und gürkchen (phantastisch) bei johannes und merle zuhause werden wir nun erst mal im stadtteil melville einen trinken gehen.

mosambik war sehr zwiespältig: wir haben den tollsten strand unserer tour dort entdeckt, in maputo, der hauptstadt, aber auch den bisherigen tiefpunkt aller afrikanischen trostlosigkeit gefunden. mehr dazu morgen, wenn wir wieder einmal eine unserer internetsessions einlegen (mosambik ist nicht gerade connected).


das neue afrika
johannesburg, 2.3.2005





johannesburg ist die hauptstadt der paranoiden dieser welt. gewalt und unsicherheit begleiten alle mit hellerer hautfarbe auf schritt und tritt. jeder weiss eine horrorgeschichte zu erzählen. um so erstaunter sind wir, als uns johannes newtown, den stadtteil südlich der park station, zeigt. kneipen und fabrikgebäude, in den konzerte und raves stattfinden, reihen sich da aneinander, und ich fühle mich sofort ins berlin-mitte der frühen neunziger zurückversetzt. damals im e-werk oder im tresor. jo'burg hat dieselbe toughe oberfläche, unter der das leben brodelt und die so viele verstört, wie berlin.

noch verblüffter sind wir, als wir in melville ankommen, einem der besseren stadtteile im westen. kalifornisches lebensgefühl pur: üppige vorstadtgärten, breite wohnstrassen, cafes und bars, buchläden, nichts, was mit den bildern der verbrechensmetropole zusammenpasst. selbst die zäune und gartentore sehen im vergleich zu nairobis westlands festungsmauern bescheiden aus. abends fahren wir in ein neues einkaufszentrum, das in jo'burgs stadtteilen intakte ortskerne simuliert. trinken ein bier im moyo's, einer afrikanisch gestylten restaurantbar, in der gutbetuchte - schwarz und weiss - ihr "bedrohtes" leben geniessen. die schwarzen hier wirken ganz anders als in ostafrika, viel individualisierter, hipper, keine spur von dem provinzlertum oder der underdog-klischee, das bisher vorherrschte.

dass die apartheid erst vor elf jahren offiziell abgeschafft wurde, kann ich kaum glauben. erst im apartheid-museum am nächsten tag bekommt dieses düstere kapitel jüngster geschichte ein gesicht. bilder von prügelnden polizisten in faschistoiden uniformen, von burenfrauen am voortrekker-denkmal mit seltsam altmodischen häubchen, von zusammengeschossenen demonstrationen, dazu ganz reale einzelzellen, galgen und polizei-panzerwagen, all das ist hier für den ungläubigen besucher aus der ferne in einem beeindruckenden bau zusammengetragen.

der kreis schliesst sich: mit auschwitz fing unsere reise an, mit dem apartheid-museum nähert sie sich dem ende. doch während auschwitz, ruine, die es ist, schon einer fernen vergangenheit angehört, hat die apartheid noch bestand gehabt, als das internet schon erfunden war, als beatles und apollo-mondlandung bereits geschichte waren. ein faschistoides spiegelbild europas südlich des äquators, das in einer parallelwelt zu existieren schien, als der westen seine gespenster schon vertrieben hatte.

als wir später mit johannes durchs abendliche soweto fahren, ist auch dieses schon in einer neuen epoche angekommen. wir fahren an winnie mandela protzigem wohnbunker vorbei, auch sie ist schon eine figur der geschichte. nur die 20 meter hohen flutlichtmasten, die überall in soweto die nacht zum tag machen, erinnern daran, dass diese stadt als straflager gedacht war.

im "the rock", der "yuppiekneipe" von soweto, wie johannes sagt, trinken wir ein bier. als wir uns eine zigarette anzünden, werden wir höflich gebeten, doch bitte draussen oder im raucherzimmer zu schmöken. ein paar mittelklasseautos fahren vor. das also ist soweto, einst fanal im kampf gegen die apartheid, symbol für kriminelle unregierbarkeit? soweto 2005 ist eine stadt, in der die menschen anfangen, die vergangenheit hinter sich zu lassen und etwas aus ihrem leben zu machen. wenn es für diesen traurigen kontinent hoffnung gibt, dann sind jo'burg und soweto für mich ihr symbol. hier wird das neue afrika seinen anfang nehmen. -nbo


Wollemer neilasse?
Durban, 3.3.2005



Zwei Minuten vor Toreschluss erreichen wir den Bahnhof in Jo'-burg, weil der Taxifahrer sich mit uns im Feierabendstau verfranst hatte. Mit geschulterten Rucksäcken galoppieren wir durch die Bahnhofshalle und suchen mit gehetzten Blicken den Nachtzug nach Durban. Da! Halt noch nicht zumachen, wir kommen! Die Tore werden tatsächlich geschlossen, pünktlich zehn Minuten vor der Abfahrt, wie es auf dem Ticket stand. Nix mehr mit afrikanischer Gelassenheit.

Auf den letzten Drücker schlüpfen wir noch durch und lassen uns erschöpft, mit Schweissperlen gross wie Pingpongbälle auf die Sitze in unserem Abteil fallen. Gerade erst abgefahren, gehts auch schon los. Es rasselt an der Tür, sie wird aufgeschoben und ein freundlicher Zugbegleiter bietet uns Kaffee an. So geht es dann die nächste halbe Stunde, mal ist es die Bettwäsche, mal das Klopapier samt Zahnputzbecher, Abendessen. Entwöhnt von soviel Zuwendung im öffentlichen Leben fühlen wir uns geradezu mütterlich umsorgt.

Die Krönung ist dann der Auftritt des letzten Diensteifrigen: "Hello, my name is Prince. If you need anything just call me. And no, you are not allowed to smoke in here, but you can. Me, I know nothing." Na, darauf erstmal eine rauchen.

Zur Nachtruhe gebettet fängt unser Abteilnachbar, der sich die Fahrt mit einer Flasche Whiskey geteilt hatte, erstmal an zu randalieren, als wolle er den ganzen Laden kurz und klein hauen. Nachdem er seinen flüsigen Mageninhalt bei voller Fahrt aus dem offenen Zugfenster geworfen hat schläft er endlich ein. So, und jetzt ist Ruhe! Noch einen Mucks und ich hol den Prince, Du!

Mit vierstündiger Verspätung kommen wir am nächsten Mittag in Durban an, unsere Zugbegleiterschar ist untröstlich und entschuldigt sich etliche Male bei uns. Schon gut, keine Ursache. Seit wann kommt's denn hier auf Pünktlichkeit an, wir sind doch schliesslich in Afrika. Oder etwa nicht mehr? nach Diktat verreist -dwo


auf dem dach afrikas
sani pass, 6.3.2005









tibet ist das "dach der welt", hören wir von kindesbeinen an. aber auch afrika hat ein dach, das kaum jemand kennt: lesotho. einer festung gleich erhebt es sich auf einer hochebene über südafrika, abgeschirmt im süden von den dreitausendern der drakensberge, über deren gipfeln mörderische gewitter toben.

über die alte händlerstrasse durch haarnadelkurven hinauf zum sani-pass erreichen wir nach anderthalb stunden im keuchenden landrover diese seltsame, entrückte welt, die tolkien die erste inspiration zum "herrn der ringe" gegeben haben soll. als wir im baumlosen hochland mit seinen gelben blumenwiesen und steinhütten ankommen, ist südafrika plötzlich so weit weg wie europa.

viehhirten stapfen, in wolldecken gehüllt, mit federnden schritten in gummistiefeln durch die weite grüne tundralandschaft. und während wir kurzatmig und ungläubig über diese atemberaubende bergwelt in unsere sandwiches beissen, liegen fünf junge basotho bäuchlings vor uns im gras und amüsieren sich über uns seltsame zeitgenossen.

hier oben in lesotho gelten noch andere gesetze, hat die moderne kaum den alltag angekratzt. in den steinhütten haben die frauen das sagen: selbst der ehemann darf die hütte nur betreten, wenn ihm seine frau einlass gewährt, hören wir. "gogo?" muss der mann fragen und auf das "ngena" der frau warten. wenn sie ein neues kind geboren hat, darf der mann für einen monat die hütte nicht betreten. in dieser zeit muss er in den steinernen hirtenunterständen an den berghängen zuflucht suchen.

wer eine basothohütte betritt, setzt sich sofort ungefragt auf den boden und wartet, bis ihm eine hand zur begrüssung entgegengestreckt wird. die ergreift er dann, ohne aufzuschauen oder sich gar zu erheben, denn beides würde bedeuten, dass der besucher unredliches im schilde führt.

vor den runden steinhütten sind kleine flaggen aufsteckt: weisse, wo sorghumbier verkauft wird, rote für fleisch, gelbe für mehl. anbauen lässt sich auf dem dach afrikas allerdings nichts, hier in rund 3000 metern höhe gedeihen nicht einmal kartoffeln oder rüben im nur 30 zentimeter tiefen tundraboden. der winter ist brutal und treibt die basotho in ihr flachland, das "nur" 1500 bis 2000 meter hoch liegt.

als wir von unserem aussichtspunkt zurück zum jeep laufen, sehen wir plötzlich zwei fast nackte gestalten auf den felsen auftauchen. sie rufen und lachen und stürmen dann hinter uns  her. ausser gummistiefeln und badehose tragen die beiden jungs nichts, während wir uns im kühlen wind des hochlandes uns schon unsere fleece-jacken bis unters kinn zugezogen haben.

als wir ihnen ihr bild im display der digitalkamera zeigen, lachen sie laut los. und ich frage mich in diesem augenblick, ob sie über sich selbst lachen oder über uns ulkige touristen, die sie für so wichtig halten, dass sie ein foto von ihnen hinunter in die erste welt nehmen wollen. -nbo


dunkler beat
coffee bay, 7.3.2005

die sechs mädchen der xhosa-tanzgruppe haben gerade ihre routinierte vorstellung im bomvu backpacker beendet und das geld eingesammelt, als zwei jungs vor der küche zu trommeln beginnen. einfach so. mit ernsten gesichtern schlagen sie einen schnellen, harten beat, lächeln nicht, schauen nicht nach rechts oder links. und während wir afrikatraveller uns einmal mehr auskunft über unseren mentalen belagerungszustand geben, dringen die trommelschläge langsam in mein bewusstsein.

das gespräch verschwimmt zu einem gemurmel hinter dem rhythmus, meine gedanken wirbeln durcheinander, schwingen mit jedem schlag wie von einer membran angestossen auf und ab, bis ich eine art resonanz fühle. "this is africa", tönen die trommeln, und es klingt plötzlich ganz anders als diese idiotische generalentschuldigung, die uns seit monaten begleitet.

es ist zum ersten mal ein statement, und dann setzt ein film ein: ein scheissleben ohne möglichkeiten, durch das euphorische und verständnislose touristen stolpern, die an einem tag ganze monatsgehälter auf den kopf hauen, aber trotzdem knauserig sind, in dem der fluch von kolonialismus und apartheid wie eine schwere graue wolkendecke auf die stimmung drückt, in dem die moderne nur im fernsehen existiert, der tsunami der normalfall, das alltägliche wetter ist, AIDS eine dumpfe plage, über die man nicht sprechen kann - oder ist es gar eine verschwörung -, und in dem ein gutes leben ein ziel ist, zu dem vom gottverlassenen coffee bay an der wild coast kein weg führt...

hypnotisiert versinke ich im beat der dunklen trommeln, fühle mich am falschen ort zur falschen zeit, nichts begreifend, so sehr ich mich anstrenge, unbehaglich und ultimativ hilflos im angesicht dieser beiden ernsten jungen, die sich mit dem jackenzipfel den schweiss von der stirn wischen, die immer noch nicht lächeln, aber ihre sicht der dinge subjektiv und kompromisslos aufs fell hauen. dann plötzlich hören sie auf zu trommeln, der film reisst, der flash endet abrupt. now, this was africa! denke ich matt und bin ratloser als je zuvor. -nbo


im mentalen landeanflug
cintsa, 9.3.2005

ganz langsam kommen wir von unserem trip runter. fahren seit einigen tagen mit einem mietwagen durch die lande, was für ein luxus nach minibussen, trucks und überfüllten fähren. durch die wilde schroffe transkei sind wir nun an der wild coast in cintsa angekommen. trinken morgens unseren kaffee mit blick auf die wüste brandung vor der steilen küste, stehen abends in der bar des buccaneer backpacker, eines regelrechten travellerdorfes (absolut empfehlenswert), und diskutieren über die kommende welle der rauchverbote in europa. afrika entschwindet, nur manchmal kommt es hoch, wie neulich abends in coffee bay. der dunkle beat.


europa vs. südafrika (weiss)
cintsa, 9.3.2005

wenn nicht die afrikaner in den strassen wären, könnte man südafrika für ein spiegelbild europas südlich des äquators halten. für den versuch, diesen kontinent, der in der vergangenheit der ganzen welt probleme gemacht hat, noch einmal zu erfinden. nur beeindruckender: mit schrofferen bergen, wilderen küsten, lieblicheren tälern, verrückteren bäumen, weniger städten, dazu mit wüste und savanne. dass europäer so auf südafrika abfahren, wundert mich nicht.

matthew, ein thirtysomething aus kapstadt, den wir vom sani pass nach coffee bay mitnehmen, sieht das anders. "ich beneide euch europäer", sagt er langsam, in seiner verwirrten art, und man fürchtet fast, er könnte in der nächsten minute seinen namen vergessen. "ihr fahrt einfach ein paar hundert kilometer, dann seid ihr in einer anderen kultur mit einer anderen sprache."

ein schwarzer südafrika würde darüber nur den kopf schütteln, denn genau das trifft natürlich auch auf südafrika mit all seinen stämmen und sprachen zu. aber matthew ist ein weisser südafrikaner, muttersprache englisch. "als ich in europa war, hatte ich dieses komische gefühl, weisser zu sein und trotzdem nicht dazuzugehören." die erste ankunft hoch oben im norden hat ihn überwältigt, er schwärmt in einem fort. "ich kannte europa nur aus filmen, ich habe all die bilder im kopf gehabt, lange bevor ich da war. aber dann wirklich da zu sein, war unglaublich." mit denselben worten beschreiben viele europäer sonst ihren ersten trip in die USA, "so much larger than life".

hier unten soll europa die überwelt sein? für sal, eine südafrikanerin mit irischen vorfahren, managerin des buccaneers backpackers, nicht. "mir ist europa zu geordnet, zu aufgeräumt. ich liebe dieses durcheinander hier in südafrika, alles ist bunter." all die kulturen, die nebeneinander in jeder stadt leben. für sal ist südafrika ihr zuhause, "es gibt kein land, in dem ich lieber leben möchte". matthew dagegen träumt von europäischem punk, den er nie miterlebt hat. ich selbst kann mir wiederum nicht vorstellen, hier unten zu leben, mir kommt es manchmal schon recht amerikanisch vor, dieses weisse leben, dass sich allmählich in shopping malls verlagert, in die man mit dicken SUVs fährt. da reicht mir auch die tolle landschaft nicht. -nbo


"rückkehr" - die generalprobe minus pauli
hamburg, 11.3.2005





an ost-london brausen wir vorbei, tanken kurz in berlin, lassen potsdam und braunschweig links liegen und dann ist das schild da: "hamburg 20 km". die letzten zehn kilometer geht es über eine schlaglochpiste, immer aufs meer zu, über sanft geschwungene grüne hügel, bis die breite flussmündung vor uns liegt.

"welcome to hamburg" steht am ortseingang, hinter dem sich einige bungalows verlieren. vor dem liquor shop auf der hauptstrasse ist hochbetrieb, denn das wochenende hat begonnen. doch kein hanseat weit und breit zu sehen, nur ein paar afrikaner mit bier in der hand und ein paar jungs, die "money" zischen. das ist hamburg, eastern cape province, south africa.

eine jener siedlungen, die deutsche auswanderer vor über hundert jahren an der sunshine coast und in deren hinterland gegründet haben. der grösste gag: hamburg südafrika hat dieselbe telefonvorwahl wie hamburg an der elbe - 040! abends gehen wir, na wohin? zum portugiesen essen, wie auf dem schulterblatt (im schanzenviertel). fehlt nur noch das sagres zum fisch.

im unterschied zum hiesigen berlin, einem nest mit riesigem gewerbegebiet, ist das hiesige hamburg ein juwel. ein menschenleerer kilometerlanger strand, beschauliche hänge, auf denen ein paar üppige landhäuser mit meeresblick thronen - eins sogar mit reetdach -, einheimische, die in der flusslagune hinter dem strand im sonnenuntergang angeln, kein backpacker-partywahn, nur das zirpen der zikaden unterm sternenhimmel in der nacht... so toll hatten wir uns die rückkehr nicht vorgestellt. -nbo


abends im township
port elizabeth, 12.3.2005





es ist samstag abend im anderen südafrika. in einer ungeteerten gasse im walmer township hat uns msolisi quza, unser guide, vor einer wellblechkneipe - einer "shebeen" - abgesetzt. "just relax and have a beer", sagt er und fährt davon, um den geliehenen minibus zurückzugeben und das abendessen vorzubereiten. topla, juice und ihre freunde haben uns die beiden ehrenplätze vor einer rohen hauswand gegeben: zwei gartenklappstühle.

hunde schnüffeln und springen an uns hoch, wildes händeschütteln ist angesagt. dreimal, wie in afrika üblich: für "peace, rain, prosperity". topla und die anderen sind so erfreut über die ungewöhnlichen gäste aus germany, dass sie uns gleich eine 0,6-liter-flasche castle lager in die hand drücken, das wir uns alle dann brüderlich teilen.

jeder, der vorbeikommt, bleibt mit einem strahlenden lächeln stehen und schüttelt uns die hand. winston, ein junger typ ohne schneidezähne, im fussballtrikot, hält einen vortrag über gott. dass der nun in einfach allem sei. "auch in autounfällen?" stichelt woldo, denn inzwischen müssen alle über diese improvisierte predigt grinsen.

topla, ein sympathischer rasta-man mit musketierbart und dem unvermeidlichen schlapphut zwinkert uns zu und produziert ein recht dope-beladenes grinsen. und während die sonne hinter den bäumen am rande des townships untergeht, redern wir über europa, südafrika und die neue zeit. "wir sind alle menschen, all das gerede über hautfarben ist nur idelogie", sagt topla. was anderswo wie eine floskel klingt, ist hier und jetzt der spirit dieses augenblicks. keiner will uns anpumpen, keiner lamentiert über probleme, die sich nicht lösen lassen.

na gut, die ersten biere am samstag nachmittag und das schöne wetter haben mitgeholfen. trotzdem, wir sind es, die eingeladen werden, noch ein bier, und wollt ihr eine zigarette, hier im walmer-township, das als einziges in port elizabeth zwischen weissen vororten den bulldozern des apartheid-regimes standhielt und heute 60.000 einwohner unter den flutlichtmasten zählt.

in vielen strassen sind die wellblechhütten bereits den einfachen wohnhäusern des "reconstruction and development program" gewichen. 28.000 rand pro haus (ca. 3500 euro) lässt sich die regierung die modernisierung der townships kosten. die neuen häuser werden den leuten innerhalb von zwei wochen auf ihren grundstücken errichtet, ohne dass diese irgendetwas zurückzahlen müssten.

in einem abschnitt werden gerade 300 zweigeschossige häuser für schwarze uniabsolventen gebaut, die darin mietfrei wohnen können, bis sie ihren ersten job gefunden haben. ob nicht die gefahr bestehe, dass die häuser verwohnt würden, wenn niemand dafür zahlen muss, fragen wir msolisi. er runzelt nur die stirn und wundert sich über unser geringes vertrauen in das verantwortungsbewusstsein der townshipler. die regierung will bis 2010 sämtliche hüttendörfer in südafrika in ordentliche stadtteile verwandeln. ehrgeizig. selbst wenn es erst 2015 wird, der aufbruch ist beeindruckend, und wir fragen uns, warum die regierungen in anderen afrikanischen staaten nicht auch so energisch sind. warum passiert dergleichen nicht in nairobi oder blantyre? "dabei sind die anderen lange vor uns unabhängig geworden", hat msolisi dazu bemerkt.

als topla hört, dass ich wissenschaftsjournalist bin, wird er neugierig. ob ich wüsste, dass es in afrika eine uralte wissenschaft gebe, die die welt bisher ignoriert habe. ich kann ihm nicht ganz folgen, als er mich fragt: "do you know the triangle of death?" dort hindurch würden wir alle irgendwann in die andere welt hinübergehen, über die leider keiner berichten könne, weil noch niemand zurückgekommen sei. "weisst du, dass unter den ozeanen und flüssen andere seelen leben?" meint er mit geheimnisvollem blick. rausch und realität mischen sich in dieser frühen abendstunde entwirrbar miteinander. "you're my long lost brother", meint er schliesslich, und ich kann mir tatsächlich vorstellen, wie er und ich am pferdemarkt in st. pauli über den aufbau des universums philosophieren würden.

juice, der bedächtigste von allen, war einmal sieben wochen in norddeutschland. was ihn dort am meisten verblüfft hat, sind die fussgängerzonen gewesen. "mitten in der stadt fahren keine autos, alle sind zu fuss oder mit dem fahrrad unterwegs. und so viele fahrräder." das sei ziemlich verrückt gewesen, meint er. woldo ist unterdes mit einem älteren, ebenfalls zahnlosen ins gespräch gekommen, und als sie ihm sagt, das echte freunde das  wichtigste im leben seien und viel geld einem feinde, aber bestimmt keine freunde einbringe, fühlt er sich bestätigt. er bedankt sich sogar bei ihr für dieses statement.

dann sagt juice plötzlich "auf geht's", das essen bei msolisi zuhause sei fertig, und wir brechen auf. ein anderer, der zwischendurch hinzugekommen ist, möchte eine der bierflaschen behalten, die wir mit zum essen nehmen wollen. ich will ihm eine in die hand drücken, als topla abwinkt. der mann sei schon zu betrunken und zu gierig. kommt nicht in frage. "I was born in a chaotic situation, I sort it out", und dann redet er ernst auf den älteren ein.

der satz hallt noch lange in meinem kopf nach. es ist unglaublich, mit wieviel witz, stolz und offenheit diese leute die "chaotische situation" sehen, in die sie die apartheid gestürzt hat. sie bekräftigen alle, jene zeit sei hart, sehr hart gewesen. aber da ist kein hass zwischen den zeilen zu spüren. und so, fast am ende unserer tour am rande von port elisabeth, leuchtet kurz wieder der african spirit auf, den zu finden wir hofften, den wir hin und wieder erhascht haben und der doch zu oft verborgen blieb. -nbo


zielgerade
13. - 15.3.2005





es ist, als habe ich hummeln im hintern, während ich mit woldo die lächerlich gehypete garden route entlang brettere, wir wollen nicht mehr verweilen, können keine neuen eindrücke mehr verarbeiten, wir wollen ankommen. trinken kurz einen espresso in knysna, der puppenstube der garden route, was für ein kaff mit all den "ausflüglern", die hier wohl selige tage verbringen wollen, in dieser amerikanisierten touristenfalle.

nein, weg von der küste, rauf in die berge und über den pass, und wow! was für eine landschaft öffnet sich da, die kleine karoo, eine weite ebene, eingefasst von wilden bergketten, über die wolken wie wasserfälle stürzen. rein nach oudtshoorn, in die straussenstadt, wo wir abends straussensteak und morgens straussenrührei essen, überall rechts und links der landstrasse grasen strausse, das ist ein schönes, friedliches nest, oudthoorn, hier muss ich später noch mal hin, aber nicht heute, nur noch eine tageslänge von kapstadt entfernt, nichts kann uns halten.

weiter, weiter, wieder rauf in die berge, über pässe und runter, dazwischen ein kaffee in ladismith. am nebentisch sitzen vier ältere afrikaner, alle in ihren fünfzigern, was die wohl vor 20, 30 jahren gemacht haben? haben sie von der apartheid profitiert, oder waren sie dagegen? fragen, die sich jeder deutschland-besucher der fünfziger wohl auch gestellt hat, wenn er in essen oder frankfurt mittelalte leute sah, war dieser, war jener nazi oder nicht?

bloss weiter, barrydale, swellendam fliegen vorbei, wir heizen über weite hügel gen süden, nach kap agulhas, da wo afrika zünde ist. ein schlimmes kaff, keine bäume und freier blick bis zur antarktis, der wind pfeift schon frisch, es erinnert mehr an island im sommer als an afrika, auch da wollen wir nicht bleiben. mich kribbelt es, am liebsten würde ich durchheizen bis kapstadt, aber das ist zu weit für heute, und in der abenddämmerung eines herrlichen sommertages erreichen wir immerhin hermanus. trinken einen sundowner in shimmi's bar, cool und stylish, könnte auch in hamburg sein, mit lounge-musik im hintergrund.

und plötzlich purzeln alle diese bilder durch meinen kopf, mensch wir sind fast da, beirut, kairo, lake turkana, sansibar, lake malawi... ich fühl mich benommen, aber auch euphorisch, zusammen mit dem woldo, darauf einen rose, ole, und ein springboksteak, oh ja, und eine zigarette, dann schwirrt mir der kopf und ich schlafe unruhig, morgen ist der tag da...

als wir aufwachen, brennt die sonne noch wilder, kein lufthauch weht vom meer herüber, auf geht's, nur noch 150 kilometer, wir nehmen die küstenstrasse als zielgerade, wegen all der abgefahrenen kurven. das macht uns gar nichts, plötzlich überkommt uns diese zufriedene ruhe, wir haben das rennen im sack und alle zeit der welt, schauen ein paar robben beim toben im meer zu, biegen am ersten kapstädter township links ab, noch ein umweg, warum nicht, umkurven chapman's peak, durchfahren die atemberaubende bucht von hout bay, die sonne scheint immer noch, nur noch wenige orte, bakoven, camps bay, bantry bay... -nbo


am ziel
kapstadt, 16.3.2005





21.000 kilometer, 5 monate, durch den nahen osten, durch afrika, das verrückte afrika. wir haben es geschafft. wir sind in kapstadt. heil angekommen. aber die stadt sperrt sich. hat nicht auf uns gewartet. kein zimmer frei, heisst es fast unisono, weil hier irgendein komisches radrennen stattfindet. und kapstadt ja überhaupt immer hochsaison habe.

die zielgerade streckt sich auf den letzten metern lang und länger, es ist als ob jemand das zielbanner ständig vor uns herschiebt, während wir durch die stadt kurven, da aber doch noch nicht da. irgendwann, es wird gerade dunkel, ergattern wir in der long street ein bett, heiss, stickig und spuckbillig, aber das passt doch eigentlich zu der ganzen zeit, die hinter uns liegt.

dann sitzen wir in einer coolen bar im geöffneten fenster, während vom "mama africa" der beat einer band herüberschallt und in meinem kopf ist auf einmal - nur leere. als ob die ganze euphorie der letzten zwei tage sich nichts für das ziel aufgespart hat. das war's, und draussen ist dienstag abend in kapstadt, die nachtschwärmer trinken wie immer und wissen nichts von unserer tour, die ganze stadt hat keine ahnung, wie wir hierher gekommen sind, aber ich will es auch schon gar nicht mehr erzählen, erst recht nicht der grande dame am kap der guten hoffnung, die sich nicht um uns schert. pah!

der schlaf ist kurz, die luft in unserem winzigen zimmer steht, die klimaanlagen von downtown veranstalten ein summkonzert, das zum gotterbarmen laut ist. um fünf uhr morgens kapituliere ich, schleiche auf die verande im ersten stock, über der nächtlichen verlassenen long street.

no sleep in kapstadt.

nicht nur reisen, auch ankommen will gelernt sein, dann versuche ich's eben noch mal, schleiche zurück ins bett, wache zerschlagen vom lärm der stadt auf, aber ja, es ist der lärm der metropole, wir sind in kapstadt, ich schaue aus dem hochgeschobenen fenster, die sonne scheint, und gegenüber prangt ein graffiti "africa village". dann frühstücken wir in einem coffee shop, auf dem bürgersteig sitzend, der tafelberg thront über den häusern. da müssen wir rauf, das ist das ende, nicht hier unten in der innenstadt, ist uns klar.

eine stunde später sitzen wir in 1067 metern über dem meeresspiegel, und da liegt sie da, die grande dame, jetzt doch ganz ansehnlich, wir prosten uns zu und sind glücklich. wir sind endlich angekommen. -nbo


sägemehl (ein paar unaufgeregtere gedanken zu afrika)
kapstadt, 18.3.2005

meinen brass über das "trainingslager für philanthropen" habe ich mir vor einiger zeit von der seele geschrieben. aber afrika gibt noch keine ruhe, es rumort weiter, ich lese, was ich finden kann, um mehr über diesen kontinent zu verstehen, magazine, bücher - gibt es irgendwo antworten auf die frage, wie es in afrika aufwärts gehen könnte? ja.

hernando de soto hat eine vor fünf jahren in seinem buch "the mystery of capital" gegeben. wichtig ist der untertitel: "why capitalism triumphs in the west and fails everywhere else". de soto leitet das institute of liberty and democracy in lima, einem think tank zu fragen über weltwirtschaft und entwicklung. das problem der dritten welt sei nicht, dass ihre bevölkerung ungebildet, unfähig, faul oder für den kapitalismus kulturell ungeeignet sei.

nein, die ökonomien der dritten welt bestehen zu drei vierteln aus informellen unternehmen und  produktionsstätten, die ausserhalb des gesetzes operieren, aus dem, was bei uns "schattenwirtschaft" genannt wird. de soto und seine mitarbeiter haben seit den 80er jahren die favelas und shantytowns von sechs drittweltmetropolen auf ihr wirtschaftliches potenzial hin untersucht.

ihr fazit: die wirtschaftliche aktivität dort ist enorm - sie taucht nur in keiner nationalen oder internationalen statistik auf, weil die grundstücke, maschinen, fahrzeuge, mit denen der "slum-entrepeneur" oder der landbewohner arbeiten, nirgendwo registriert sind. den wert dieses "toten kapitals", das am offiziellen weltkapitalismus nicht teilnimmt, schätzt de soto auf weltweit 9,6 billionen dollar!

tot ist dieses kapital deshalb, weil es kein registriertes privateigentum ist, dass es seinen besitzern ermöglichen würde, als sicherheit für bankkredite oder geschäftsverträge zu dienen. privateigentum ist aber die grundlage des kapitalismus, und vor allem - es bringt geld und kapital überhaupt erst hervor. wo kein privateigentum existiert, das wie im westen dokumentiert und amtlich verbrieft ist, gibt es nur einen mafia-kapitalismus aus schmier- und schutzgeldern und einer produktion, die immer am rande der anarchie und des verfalls operiert.

wer je in afrika oder asien rumgereist ist, hat sofort all die glücksritter der stadt, die an einer strassenecke alles und nichts verkaufen, die inoffiziellen taxifahrer oder die kleinen familienwerkstätten in hütten, am rande der metropole oder auf dem tiefsten land, vor augen.

de sotos botschaft ist nun: legalisiert erst einmal dieses tote kapital, bevor der internationale währungsfonds (IWF) mit weiteren "strukturanpassungsprogrammen" kommt. dass das nicht so einfach ist, zeigt ein experiment, dass er mit seinen mitarbeiter 1994 gemacht hat: die ordentliche anmeldung einer näherei mit einer nähmaschine und einem arbeitsplatz. es dauerte 289 tage und unzählige behördengänge, bis die nähmaschine registriert war - und 1231 dollar gebühren, das 31-fache des monatlichen mindestlohns in peru. schwer genug, diese summe in peru zu sparen, aber unmöglich, einen ordentlichen bankkredit in dieser höhe für die anmeldung einer 1-mann-näherei zu bekommen. kein wunder, dass die meisten kleinunternehmer in diesen ländern es vorziehen, ihre näherei im ökonomischen untergrund zu betreiben.

de soto schreibt deshalb allen drittweltpräsidenten hinter die ohren: hört auf, euch zuerst um das lockermachen von hilfsmilliarden zu kümmern - packt das eigentumsproblem eurer länder an und erweckt das tote kapital zum leben (wie es der westen übrigens im 19. jahrhundert gemacht hat, als diverse eigentumsgesetze in den ländern europas vereinheitlicht wurden). de soto macht sich keine illusionen, dass es dazu integrer und fähiger politiker bedarf. und von denen gibt es hier in afrika eher noch weniger als bei uns. eine politikwissenschaftlerin aus malawi brachte es kürzlich in der tageszeitung "the nation" auf den punkt: "politik wird hierzulande als besonders lukrativer job angesehen."

***

neben fehlendem eigentum und korrupten politikern gibt es ein weiteres dramatisches problem in afrika, das jedem reisenden, der mit der lost generation dieses kontinents konfrontiert ist, auffallen muss: fehlende oder zu geringe bildung. zwar haben alle afrikanischen staaten spätestens mit der unabhängigkeit ein landesweites schulsystem eingeführt. doch die schule ist nicht in allen ländern teil der sozialen grundversorgung, die der staat seinen bürgern kostenlos stellt.

in malawi zum beispiel kostet das trimester einer secondary school (8. - 11. klasse) 3000 kwacha gebühr, ca. 22 euro. das ist in malawi schon viel geld. in familien, in denen die eltern und älteren kinder auch noch von AIDS dahingerafft werden, ist dieser betrag dann überhaupt nicht mehr zu finanzieren. also versuchen viele jugendliche zu jobben. die glücklicheren leben in einem ort, durch den touristen kommen und für ein paar dollar zum beispiel schnitzereien oder bilder kaufen.

nun, was wird ein 18-jähriger tun, wenn er in seinem ausgefallenen trimester auf diese weise plötzlich ein paar hundert dollar verdient hat? sehr wahrscheinlich auf die schule pfeifen und auf den mzungu money train aufspringen. der kann aber sehr schnell ins stocken kommen und am ende ganz ausbleiben: dürre, bürgerkrieg, flüchtlingsströme oder ein tsunami sind ereignisse, die touristen nicht mögen. und was dann?

schlimm genug, dass die wirtschaftsstrategen des westens, etwa im IWF oder in der WTO, allen regierungen das hohelied der dienstleistungsgesellschaft vorsingen. schulgebühren seien besser, weil dann ein bildungsmarkt entstünde, der die qualität von schulen fördere. dumm nur, wenn die jungen glücksritter von diesem fortschritt nichts mehr mitbekommen, weil sie ihre touristendollar abends in der kneipe auf den kopf hauen. ich mochte übrigens "we don't need no education" von pink floyd noch nie. fürchterliches lied. -nbo


game park long street
kapstadt, 21.3.2005

"cape town is pretty", sagt neo, der liebenswerte jazzer, den wir am letzten abend noch auf einen wein treffen. "but it's got no edge like jo'burg." recht hat er. kapstadt ist zu schön für diese welt, mit dem mächtigen tafelberg und all seinen stränden, seinen geschniegelten surfern und wellness-fanatikern, den amerikanisierten blondinen und dieser kräftigen schuss deutscher BWL-touristen. aber es befreit sich langsam von seinem alten geld und dessen betulichkeit.

kapstadt ist auf dem weg zur weltstadt. in der long street und ihren seitenstrassen ist das vorweggenommen, im schatten der paar wolkenkratzer von downtown ist eine partymeile auf 300 meter komprimiert. trinken, feiern bis zum umfallen, nichts für nachdenkliche gemüter, die intellektuellen ziehen gerade erst ans kap, wo sich die kritische masse erst noch aufbauen muss.

aber der spass ist schon gewaltig: im "ivory room" groovt die menge zu erstklassigem hiphop, schnörkellos, nur die mikrophone des rap-contest fallen aus, macht nichts. weiter geht's ins "marvel", das ist hamburger berg pur, fast wie rosis bar. OK, nun ein guinness im "jo'burg", schon wieder assoziationen: "sorgenbrecher" in st. pauli oder eher "wiener blut" in kreuzberg? hier hoffen bands auf den durchbruch, aber so weit ist "the son of a thousand blüs" noch nicht, da fehlt noch kraft, auch das ist noch zu schön, the doors für teetrinker.

ach, kapstadt macht die rückkehr schöner, ist das landekissen für hamburg, gegenüber leuchtet die rote neonschrift der "adult world", alles ist schon ein bisschen wie zu hause. das hört auch nicht im "orchard bank" auf, einer coolen bar mit ledersesseln und glasbausteinen, aber genug patina, die gute alte "lounge" lässt grüssen. da stürzen wir ein bier, ein hunters dry hinunter und entdecken auf der anderen strassenseite diesen langen gang.

zwischen zwei häusern, zwei brandwänden gehen wir dann "den langen gang entlang" (klingt schön, nicht? ist ein lied von niels frevert), hausnummer 196 1/2, kein witz, und dann öffnet sich ein innenhof mit einer wirklich gestylten bar. das myam myam. langer tresen, coole house-musik, schöne menschen, ach warum nicht, der barkeeper rührt uns einen daiquiri an. und wenn wir jetzt nicht so erschöpft wären, würden wir es noch im snap, im deluxe, im sowiet, ach was weiss ich wo, probieren, auf diesem ultimativen game drive der nacht am kap der guten hoffnung. st. pauli kann kommen. -nbo


Freue sich, wer kann
Kapstadt, 22.3.2005

Am Dammtor vor 15 Monaten und 21.000 Kilometern war zu Hause weiter weg als heute. Auf der Zeitachse war Ferne vorgesehen, den Blick geradewegs nach vorne. Von Land zu Land freuten wir uns auf das nächste. Immer in gespannter Erwartung auf das Neue, manchmal auch erleichtert, Unliebsames hinter uns gelassen zu haben. Nach Moslem-Country waren wir anfangs froh, in Äthiopien angekommen zu sein, nach Äthiopien haben wir uns auf Kenia gefreut, dann auf Tansania und von dort ging das Freu-Schnürchen weiter bis runter an Kap. Immer ohne zu wissen, was uns erwartet. Aber heute freuen wir uns gerade weil wir wissen, was uns erwartet und deshalb noch um so mehr. Zu Hause: unsere Freunde, Familie, die Wohnung, ein Fischbrötchen, das Falkensteiner Ufer, ne Mate, alles demnächst wieder in Reichweite. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude, aber heute sie ist vor allem die Anhäufung von guten Gefühlen aus Erfahrung. Na, und wenn das kein Grund zur Freude ist! nach Diktat verreist -dwo


letzte worte vom kap
kapstadt, 22.3.2005

in 20 stunden werden wir in good old europe landen. in london. grossartig, euch bald alle wieder zu sehen. wir verlassen das kap tief zufrieden, denn trotz allem, was uns genervt hat: Es war phantastisch. und was ist das bisschen touristenstress verglichen mit dem gemetzel, das zuhause alle mit diesem kontinent verbinden. das ja auch unbestreitbar stattgefunden hat. aber wir haben ein anderes afrika gefunden, eins, in dem die meisten menschen versuchen - die einen schneller, die anderen, nun ja, langsamer - zu potte zu kommen, ein besseres leben zu erreichen, ohne sich dabei die rübe einzuschlagen.

mir fallen die eleganten kaffeeverkäuferinnen im sudan ein, nasser, der bedouine in ägypten, der in seinem eigenen mix aus moderne und tradition angekommen ist, kapo kansa, der eilende waldläufer aus arba minch (allerdings ein paar schritte zu schnell), die elmolo, die am turkanasee von gemüse träumen, die entspannte dhaubesatzung von pangani, dickson aus nkhata bay, der freundlichste kellner in ganz ostafrika, die würdevolle mrs makhumula aus blantyre, pedro und ricardo aus chimoio, so liebenswürdig und hilfsbereit, ja und topla mit seinen kumpels im walmer-township von PE, "in a chaotic situation", noch viele andere gesichter huschen vorbei...

dieser kontinent ist riesig, wild, schön, brutal, aber real, kein alptraum, sondern eine er-fahrung, für die man nicht zu alt sein kann, auf der man auf die harte tour lächeln lernt. ob mit kindern im gepäck oder ohne, auf der kap-kairo-linie sind eltern genauso wie kinderlose unterwegs, kurz: es gibt keinen grund, diese weltgegend nicht zu erkunden - aber sehr viele dafür. hier könnt ihr die globalisierung in all ihren schattierungen mit eigenen augen sehen, und südafrika ist ihr labor, stolz und voller mut.
seid auch mutig. peace. -nbo

chronik

etappen
hamburg – istanbul
istanbul – dahab
dahab – wadi halfa
wadi halfa – addis
addis – nairobi
nairobi – nungwi
nungwi – kyela
kyela – tofo
tofo – kapstadt

gedanken
was ist reisen?
verschiedenes

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