die traurige arche
6./7.12.2004

als wir gegen elf am faehranleger beim "high dam" von aswan ankommen, glauben wir zunaechst an einen schlechten witz. dieser seelenverkaeufer soll die faehre sein? als der mann von der river nile transport company in aswan uns sagte, es wuerden 600 passagiere mitfahren, waren wir erleichtert. das ist ja nichts im vergleich zur 2000-mann-faehre von aqaba nach nuweiba, dachten wir. aber dieses boot ist kaum groesser als eine der grossen HVV-faehren im hamburger hafen (und tatsaechlich auch in hamburg gebaut, wie wir spaeter entdecken). wir gehen an bord und breiten unsere decke unter einem der beiden rettungsboote aus. dann schauen wir sieben stunden dem spektakel des beladens zu. LKW um LKW rollen auf den kai, turmhoch beladen mit matratzen, kuehlschraenken, farbeimern, colapaletten, zwiebelsaecken... wuetend sich anbruellende hafenarbeiter schleppen die fracht an bord, die 600 reisenden kommen dazu, bis jeder quadratzentimeter stellflaeche von menschen und guetern bedeckt ist. sogar die rettungsboote werden beladen. das tuepfelchen auf dem i ist der jeep eines aelteren hollaendischen paares, der zuletzt auf den schleppkahn muss. auf diesem werden weitere tonnen fracht hinter der faehre herfahren. inmitten der kisten und ballen haben die hafenarbeiter einen kleinen korridor freigelassen, in den der arme hollaender seitlich seinen wagen fahren soll. dumm nur, dass unter der last der kahn einen meter unter die kaimauer gesunken ist. anstatt planken zu legen, wird der schleppkahn kurzerhand ein paar meter nach links manoevriert, bis die kaimauer nur noch 40 zentimeter ueber dem kahnboden liegt. die menge haelt den atem an. wird der jeep im wasser landen? nein, irgendwie setzen die vorderraeder doch auf dem kahn auf und zwei minuten spaeter ist der ganze jeep an bord. man moechte fast applaudieren. als wir endlich ablegen, ist es schon dunkel. dann tuckern wir die naechsten 20 stunden ueber den nasser-stausee. als ich spaeter unser bordessen, das jedem passagier zusteht, abhole, schlaegt mir unter deck eine wueste geruchsmischung aus erbrochenem und gekochten saubohnen entgegen. ueber beine, kisten und andere koerperteile trage ich die tabletts aufs deck. immerhin schmeckt es, aber was heisst das schon? in so einer situation schmeckt fast alles, was satt macht. die nacht ist lang, aber der schlaf kurz. immer wieder wachen wir auf, weil unsere knochen auf dem harten stahlboden aechzen. dann geht endlich die sonne auf. am seeufer ist nicht, kein haus, kein baum. tempel und doerfer sind in den 60er jahren in den gestauten nilfluten versunken. es ist, als ob wir auf einer traurigen arche am zweiten schoepfungstag durch universum schippern: nur wasser, wueste und gleissendes licht. um drei uhr nachmittags legen wir schliesslich an. dass die fahrt trotzdem ertraeglicher ist als die aqaba-faehre vor drei wochen, verdanken wir zwei bonnern, hans und klaus, die mit ihren motorraedern nach kapstadt fahren. geteiltes leid ist eben halbes leid, und so mancher witz macht die endlosen stunden annehmbar. hoffentlich sehen wir sie in aethiopien noch mal wieder. ueberhaupt sind auf der faehre nur traveller, die es mit jeep und truck nach kapstadt zieht. zuhause war unsere route fuer viele eine verrueckte idee, hier unterwegs ist sie nur noch der kap-kairo-pfad, auf dem nicht wenige unterwegs sind. das verbindet ungemein, man ist mit seinem spleen nicht allein. -nbo

 

ein paar tips zu aegypten...
6.12.2004

...schliesslich doch noch. ALLGEMEIN visa bekommt man an den grenzuebergaengen; von jordanien mit der faehre kommend gibt man seinen pass auf dem schiff ab, sagt dem offiziellen "ganz aegypten" (sonst bekommt man nur ein sinai-permit, mit dem man nicht mal bis kairo kommt) und holt den pass an nuweiba im einreisebuero des hafens nach der landung ab. TRANSPORT durchs niltal fahren diverse zuege, wir sind nur einmal von luxor nach assuan damit gefahren und haben das sehr genossen. die busse sind aber in ordnung, fahren zwischen allen wichtigen orten (incl. westliche oasen) mindestens einmal am tag. vorsicht, wenn ihr mit einem service-taxi zu mehreren von dakhla nach luxor fahrt: den abzweig nach luxor, 90 km hinter dakhla darf man nur bis 16 h nehmen, danach wird die strasse gesperrt. UEBERNACHTEN dahab: die "pension jasmine" (+2-069-640852, mobil +2-012-3552318) ist sehr zu empfehlen, DZ zwischen 60 und 120 pfund (7,50 bzw. 15 euro), restaurant mit der obligatorischen kissenlandschaft, aber etwas weiter weg vom rummel der mittleren strandpromenade. die leute, die den laden schmeissen, sind laessig und freundlich. - kairo: sehr beliebt ist die "pension roma", aber schnell ausgebucht, deshalb stiegen wir im "lialy hostel" ab (+2-02-5752802, 5753404). DZ ohne bad kostet 60 pfund, schlicht, aber in ordnung (ca. 7,50 euro). das lialy liegt direkt am talaat-harb-platz, mitten im zentrum, die kairoer sagen downtown, aber es gibt dort keine hochhaeuser, sondern eher an paris erinnernde altbauten. - oase farafra: hier gibt es nur zwei hotels, das "el waha" und das "badawiya". das el waha ist eine bruchbude, auch wenn hamdy, der bruder des managers, ein netter kerl ist. aber spaetestens bei der wuestentour versuchen die beiden, einen abzuzocken. das "badawiya" ist schon etwas schicker (und manchmal ausgebucht), bietet aber vernuenftige touren an (s.u.). handy: +2-012-092-510400 oder die kairoer nummer +2-02-5758076. - oase farafra: in der stadt gibt es das "el forsan", zentral, guenstig, sauber, in ordnung, zimmer mit bad (+2-92-7821343, elforsan_1@yahoo.com). besser ist "nasser's hotel" am stadtrand. nasser, der mal ein paar jahre in berlin gelebt hat und deutsch spricht, bietet wuestentouren, erstklassige massagen (1 stunde 40 pfund, ca. 5 euro) und naturheilkundliche praeparate an. der mann ist absolut spannend. einen dachswimmingpool gibt es in seinem hotel auch. so erreicht ihr ihn: - luxor: mit einem grossartigen blick auf nil und luxortempel wohnt man im "mina palace hotel". die hotelschergen laufen noch im weissen jacket rum, alles hat ein wenig patina angesetzt, aber das DZ mit bad und balkon ist fuer 100 pfund zu haben (12,50 euro), der offizielle preis ist etwas hoeher, aber der chef laesst mit sich handeln. fruehstueck ist mit drin (allerdings nicht der rede wert). telefon: 372074 (die vorwahl von luxor hat sich kuerzlich geaendert, muessen wir noch raussuchen). - assuan: wir waren zwar im "horus hotel", aber das "al salaam" ein paar meter weiter an der uferpromenade ist deutlich besser. in beiden kosten das DZ 60 pfund, aber im salaam ist es richtig gross und hat noch einen vernuenftigen balkon. telefon: +2-067-302651. TOUREN berg sinai: in dahab bieten alle taeglich die nachttour an, kostet zwischen 50 und 80 pfund pro nase, je nachdem, bei wem man bucht. los geht's am abend, mit dem minibus zum katharinenkloster und von da zu fuss ueber den kamelpfad auf den gipfel. der aufstieg ist gemaechlich, macht in jeder huette auf einen tee pause (5 pfund), sonst seid ihr zu frueh oben und friert euch den arsch ab bis zum sonnenaufgang. oben werden auch decken und matratzen vermietet (20 pfund). weisse wueste: das badawiya hotel bietet touren fuer 250, 400 und 600 pfund pro nase an, also 3 stunden, halber oder ganzer tag. im unterschied zu anderen anbietern in der oase bietet die badawiya-tagestour alles sehenswerte, die anderen wollen fuer 600 pfund nur die halbe strecke fahren. telefonnr: handy: +2-012-092-510400 oder die kairoer nummer +2-02-5758076. SONSTIGES die tempel und straende findet ihr alleine, das brauchen wir nicht aufzuschreiben. in kairo noch zwei empfehlungen: der cairo jazz club, strasse des 26. juli 197, stadtteil agouza, telefon: kairo-3459939, www.cairojazzclub.com, ist klasse und keine touristenfalle; und das schnellrestaurant "abu tarek" in der champollion street, hinter dem talaat-harb-platz, bietet ein sensationelles essen - koschari, ein mix aus nudeln, reis, linsen, gewuerzen, die kleine portion fuer 3 pfund, die grosse fuer 5 (40 bzw. 60 cent), und das ganze ist man in einem edelstahlambiente. wir gehen sofort wieder hin, sollten wir wieder mal nach kairo kommen.

 

auf in den sudan!
assuan, 5.12.2004

OK, leute, der lonely planet ist zuende, die zeit in aegypten auch. morgen bewegen wir uns auf den weissen fleck auf der landkarte zu, mit dem alle zur zeit nur mord und totschlag verbinden: den sudan. um sechs uhr abends geht die faehre ueber den nasser-stausee den nil flussaufwaerts bis zur sudanesischen grenze. es gibt keine bilder von bekannten sehenswuerdigkeiten mehr, keinen reisefuehrer, aber einige ermutigende berichte in travellerforen im netz, dass der sudan trotz seines schlechten rufs ein schoenes land sein soll. bis bald, nbo & dwo --- PS: die tips zu syrien, beirut und jordanien haben wir endlich eingetragen. die zu aegypten folgen demnaechst.

 

Servicewueste Aegypten
Assuan, 5.12.2004

So, nun reichts. Raus hier. Mann, bin ich froh, diese Nachtkappen ab morgen nicht mehr sehen zu muessen. Entweder kommen sie hyperaktiv hinter dir hergeschossen, um dir irgendeinen Souvenierkram anzudrehen, oder stehen sich als Festangestellte in irgend einer Ecke zusammengerottet die Fuesse in den Bauch. Sie funktionieren wie Pawlowsche Hunde, bei einem vollstaendigen englischen Satz reagieren sie nicht, man muss ihnen mit Codewoertern das Gewuenschte abringen. Auf "may we get two glasses, please?" wurden wir nur milde angelaechelt. "GLASS, two!" unterstuetzt durch Fingerzeichen, ja, so gehts und zwar nur so. Und mit welch beneidenswerter Gelassenheit der Hotelscherge versucht hat, die Bierflaschen aufzustreicheln. Auf die Bitte um zwei Bettlaken bekamen wir eine dreiviertel Stunde spaeter ein Handtuch, die Toilette blieb trotz Reinigungswunsch ein Jason Pollock, oder doch vielleicht Beuss? Unsere Wasche bekamen wir nass und zerknueddelt aus dem Waescheservice. Man braucht erst gar nicht versuchen, ihnen zu erklaeren, wie Service funktioniert, sie wuerden es nicht verstehen, man dringt nicht zu ihnen durch, nur mildes Laecheln. Hauptsache, man zueckt sein Portemonnaie. Einer wollte doch tatsaechlich zwei Pfund von uns haben, als wir ein altes Hufeisen auf der Strasse gefunden und einsteckt haben, unglaublich. nach Dikat verreist -dwo

 

ein paar gedanken am nil (das leid mit der "leitkultur")
assuan, 5.12.2004

die zugfahrt von luxor nach assuan ist eine wohltat: platz fuer die beine, tee vom schaffner, ein blick auf den nil, zeitung lesen. ach, koennte es doch so bis kapstadt weitergehen. assuan selbst ist genauso entspannt. bei einem tee oder obstsaft auf einem bootrestaurant erholen wir uns vom steinegucken. hier gibt es nichts zu sehen. die sonne scheint, die autos hupen, die nubier scherzen. im economist lese ich ueber den neuen streit um eine "leitkultur" in deutschland. weit weg und doch aergerlich. schroeder und union, die sich gegenseitig mangelnden patriotismus vorwerfen. oja, die deutschen muessen wieder eine normale nation werden. was fuer ein scheiss. was fuer ein krebsgeschwuer die nationalstaatsidee ist, kann man doch wunderbar am nahen osten beobachten. dieser absurde stolz, ein aegypter zu sein; "welch ein glueck, tuerke zu sein" (das prangt ueber tuerkischen kasernentoren, lese ich bei orhan pamuk). ein argwohn gegenueber den nachbarn. selbstueberschaetzung. brauchen wir das noch mal? stoiber kann auf die frage, was fuer ihn die werte der deutschen "leitkultur" seien, nur familie und ein paar allgemeinplaetze benennen, die vermutlich in jedem land der erde gueltigkeit haben. interessanter waere doch, welche deutschen im 20. jahrhundert ueberhaupt eine quelle der inspiration darstellen koennen. fuer meinen teil sind das, unter anderem, in wilder aneinanderreihung: max ernst (erhielt 1919 oder so eine vorladung von der koelner polizei wegen "betrug", da die von ihm ausgestellten kunstobjekte doch keine kunst gewesen seien); johannes litten ("der anwalt, der hitler in die enge trieb"); georg elser sowieso (aufmuepfiger einzelgaenger); wolfgang neuss(der antispiesser); rudi dutschke & fritz teufel (68er-ikonen); willy brandt (fuer seinen kniefall in warschau); peter hein (von fehlfarben, wegen seiner verdienste um die deutsche popmusik, um es mal ganz feierlich zu sagen)... von denen lasse ich mich gerne leiten. was wuerden wohl angela und edmund dazu sagen? und was meint ihr dazu? lasst mal hoeren. -nbo

 

welcome to schergiland
luxor, 3.12.2004

nun sind wir seit drei tagen in "upper egypt", wie man hier sagt. von kairo aus gesehen ist das der etwas lahme sueden. und oha, die leute hier sind wirklich der hammer. schergen vor dem herrn. warum soll einer eine arbeit machen, wenn es nicht auch drei machen koennen? warum besseren service, wenn man einmal das dreifache abzocken kann? das mag jetzt wirklich uebellaunig klingen, aber dieser ort kommt indien bisher am naechsten. wenn dir einer mit turban in einem tempel irgendetwas zeigt, geh bloss nicht hin - dreissig sekunden spaeter murmelt er "bakshish". durch die innenstadt zu laufen, ist eine art davidstrassenerfahrung: die ladenbesitzer stellen sich dir ebenso bestimmt mit penetranten spruechen in den weg wie die nutten in st. pauli. hier sind einfach so viele touristen, dass alle mit minimalem aufwand auf den grossen reibach hoffen. darin unterscheidet sich luxor von der touristenhochburg dahab, wo die leute wirklich pfiffig sind. hier sind sie irgendwie tranig und nervig. ein kutschenfahrer wollte uns gar am liebsten eine runterhauen, weil wir nicht nach der halben strecken aussteigen wollten, denn wir hatten ihn aergerlicherweise auf den halben preis runtergehandelt. vielleicht gibt es zu viele pauschaltouristen, die staendig absurde trinkgelder und was weiss ich bezahlen. woldo und ich haben uns jedenfalls bei diesem verzweifelt lachenden zynismus erwischt, der dich nach dem 30. "want a XY? good price" ueberfaellt. luxor hat aber gottseidank noch mehr als seine schergen zu bieten: den nil und die tempel. auf dem balkon sitzen, den booten auf dem fluss nachschauen, ein stella (das hiesige bier) trinken... sehr angenehm. und dann die geschichte: vor jahrtausenden hiess luxor theben und war das zentrum des altaegyptischen universums. die tempel hier sind schwer beeindruckend, obwohl es schon eine geballte ladung steine angucken ist (drei grosse tempelkomplexe). aber wenn man etwa durch den luxor-tempel geht, zwischen 20 meter hohen granitsaeulen, die stilisierte lotusblueten darstellen, und wuchtigen steintoren, dann kommt einem die akropolis in athen oder das alte rom ploetzlich nicht mehr so spektakulaer vor. dass diese ruinen ebenso wie die pyramiden wissenschaftliche verschwoerungstheorien zum bluehen bringen, wundert mich gar nicht. staendig kann man in statuen und auf reliefs praehistorische astronauten erkennen, wenn man nur will. ein abgefahrener ort, trotz aller schergen. -nbo

 

wieder da!
luxor, 30.11.2004

nach einigen tagen offline in den westlichen oasen sind wir inzwischen in luxor angekommen. jetzt hacken wir fuer euch unsere notizen der letzten tage ueber ein toedlich langsames 56K-modem in den blog - al hamdilullah. zu lesen gibt es noch einiges aus kairo und zum teil verwirrende oasenbeobachtungen...

 

Der Alchemist von Dakhla
Dakhla, 29./30.11.2004

Wer glaubt, eine Oase sei ein maerchenhafter Ort in der Wueste, mit buckligen Lehmhaeuschchen, einem Palmenhain und einem Brunnen, der hat sich geschnitten. Die Oasen auf unserer Tour durch die weisse Wueste sind aufstrebende Kleinstaedte, wo an die touristische Zukunft gedacht wird. Ueberall angefangene Baustellen, an denen erst weiter gearbeitet wird, wenn wieder genuegend Geld da ist. Und genau das versuchen sie, den Touristen aus der Tasche zu ziehen. Wohlwissend, dass man in dieser Oednis auf sie angewiesen ist, verlangen sie fuer alles, sei es Wasser, Tee oder Transport das 2-3 fache des eigentlichen Preises. Nach einem sensationellen Trip durch die weisse Wueste sind wir tags drauf erleichtert, dass wir eine lustige Vierertruppe finden, der wir uns fuer die Weiterfahrt nach Dakhla anschliessen koennen. Ein derzeit arbeitsloser Independentfilmer und Modellflieger aus Schweden mit drei malaysischen Frauen, die sich waehrend der Fahrt ruehrend um uns kuemmern. Die in ihrer Art und Erscheinung eher vehemente der drei Maedels ist die Freundin des Schweden und eine wahre Frohnatur. Die zweite, Typ Asiagazelle ist gleichen Gemuets und die dritte im Bunde, aus der selben Baureihe, aber von der Natur etwas benachteiligt durch das beleidigte-Leberwurst-Gesicht. In Dakhla angekommen, stossen wir im Restaurant seines Bruders auf den 38-jaehrigen Beduinen Nasser und seine deutsche Frau Birgit. Sie haben im Ort ein Hotel und organisieren Touren in die Wueste. Nasser war bereits etliche Male in Deutschland, spricht deutsch und kann ohne seine Wueste nicht leben, wie er sagt. Nach den Versuchungen des Westens hat er hier seinen Platz im Leben gefunden und nun kommt die Welt eben zu ihm. Im Gespraech ueberzeugt er uns nach und nach von seinem faszinierenden Wissensschatz der Naturheilkunde, drueckt mir zwischen Daumen und Zeigenfinger und diagnostiziert einen sensiblen Magen. Soso. Angefixt von seinen Appetithaeppchen und seiner sympathischen Art liege ich am naechsten Morgen in seiner "Hotelpraxis", werde eine Stunde lang massiert und mit Oelen und heissen Schroepfkissen behandelt. Anschliessend rieche ich wie eine Mischung aus Eukalyptusbonbon und Fruehlingsrolle, soll mich zwei Tage lang nicht waschen und fuehle mich wie frisch geschluepft. Oelig und mit zwei handtellergrossen Knutschflecken auf dem Ruecken steige ich in meine Klamotten und bin waehrend der ganzen Fahrt nach Luxor ein kleines, weiches, schlaefriges Knaeuel. Habibi, Inshallah. nach Diktat verreist -dwo

 

dali-land
28./29.11.2004

es gibt sandwuesten, es gibt geroellwuesten, und es gibt die weisse wueste bei farafra. wenn man stunde um stunde durch diesen natuerlichen skulpturengarten aus kalkstein und rotem sand faehrt, meint man, salvador dali koennte hier in einer unbemerkten stunde seines lebens die inspiration fuer seine beruehmten bilder gefunden haben. groteske gesichter, schakalkoepfe und habichtschnaebel balancieren auf duennen steinsaeulen. zu wellenkaemmen geformter kalk schlaegt wie eine erstarrte brandung gegen ausgewaschene felsen. steinplateaus gleissen wie sonnenbeschienenes wasser in der ferne. farag, unser freundlicher fahrer, spricht nicht viel englisch, und das ist diesmal gut so. schweigend geniessen wir diesen surrealistischen traum. als es schon dunkel ist, geht ein orange mond zwischen zwei felsschemen auf und taucht dali-land in fahles licht. ein wuestenfuchs schleicht sich ans lager heran. im schein des lagerfeuers sehen wir seine riesigen ohren. ein kurzer forschender blick, dann tappt er lautlos wieder in die nacht. als farag frierend in der kaelte des aegyptischen winters eingeschlafen ist, sitzen wir noch lange da und starren in den naechtlichen wuestengarten. das einzige geraeusch ist das knacken unserer abgegessenen huehnerknochen, an denen sich der fuchs guetlich tut. kein windhauch, keine fliege, kein motorengeraeusch in der ferne. alles ist leer und friedlich. -nbo

 

oase mit eurozeichen in den augen
farafra, 27.11.2004

farafra ist die zweite oase im oasenbogen, der sich westlich des nils von kairo nach luxor zieht. es ist die kleinste von allen, in der der tourismus gerade erst beginnt. doch genau das entpuppt sich als ihr problem. es gibt nur zwei hotels. weil das badawiya voll ist, landen wir im el waha. die reinste bruchbude. aus dem weitgehend unverstaendlichen gemurmel des tranigen inhabers schliesse ich, dass gerade renoviert wird. jedenfalls ist das haus eine einzige baustelle, obwohl es schon seit drei jahren existiert. als wir unser interesse an einer wuestentour bekunden, ruft der inhaber seinen bruder, der sei der guide, sagt er. hamdy ist ein witziger typ, der als krankenpfleger im hospital arbeitet. er hat das mustergesicht eines beduinen, mit diesen gemalten augenbrauen und dem sorgfaeltig geschnittenen schnurr- und kinnbart. wir plaudern ein wenig, worauf er uns zum essen einlaedt. im schattigen innenhof des hauses seiner schwester gibt es aegyptische brotfladen, gekochtes gemuese und kraeuter zum wuerzen (eins erinnert an rucola). alles kommt aus dem oasengarten der familie, in dem auch melonen, basilikum und fruehlingszwiebeln wachsen. als hamdy beten will, breitet ihm seine schwester den gebetsteppich aus. als er fertig ist, schiebt sie ihm die schlappen hin. er ruehrt keinen finger, gibt leise irgendwelche anweisungen. dennoch traeumt er davon, eines tages eine europaeerin zu heiraten. fuer diesen fall hat er bereits begonnen, ein neues haus zu bauen. ausser mauern steht noch nichts, aber er ist schon weiter als seine brueder, die es bisher nur zum fundament gebracht haben. so weit, so schoen. als wir wieder mit ihm und dem bruder im "hotelbuero" sitzen, um die tour zu besprechen, erleben wir unser blaues wunder. die beiden winden sich ein paar minuten, bevor sie mit dem preis rausruecken. ja, es kaeme darauf an, welche teile der wueste wir sehen wollten, das benzin sei teuer, die strecke aeusserst schwierig zu fahren. mir schwant boeses. wieviel also, frage ich noch einmal. 75 euro pro nase. mich haut's aus dem sessel. 150 euro fuer einen uebernacht-trip in die wueste? der tranige bruder-inhaber geht auf 105 runter. voellig absurd, da der uebliche preis irgendwo bei 50 bis 60 euro fuer einen jeep und bis zu sechs leuten liegt (lob sei dem lonely planet). wir verabschieden uns mit der begruendung, das ganze bei einem tee ueberdenken zu wollen. als wir schon draussen sind, kommt hamdy hinterher. was unser maximum sei. 60, 70 euro sage ich, worauf er uns ins buero zurueckschiebt. wieder quatschen die brueder mit ernsten gesichtern. 75 euro, na gut. aber jetzt traue ich den beiden nicht mehr. sie wollen um jeden preis verhindern, dass wir ein alternativangebot einholen. zu spaet, wir erheben uns, und lassen die beiden genervt in ihrem office zurueck. draussen ist das kaff wie ausgestorben, es ist dunkel. in geradezu detektivischer manier zwischen teehaus und badawiya-hotel bekommen wir in den naechsten zwei stunden heraus, dass a) die beiden brueder nicht die einzigen sind, die mal kurz ein ganzes monatsgehalt abzocken wollen, und b) es eine "richtige" tour gibt - im badawiya-hotel. die ist zwar auch nicht geschenkt, aber der liebenswuerdige manager ueberzeugt uns am ende mit vernuenftigen details und offenheit. perplex gehen wir in unser "hotel" zurueck, wo wir einem sichtlich geknickten hamdy darlegen, warum auf seine art von gefeilsche keinen bock haben. ploetzlich will er alles viel billiger und ohne seinen inhaber-bruder organisieren. but no way. ja, farafra ist gerade auf dem sprung. das alte staubige oasendorf mit seinen lehmhaeusern am palmengarten lebt noch in einer anderen zeit. die neue breite hauptstrasse davor mit den beiden hotels, zwei schulen, dem krankenhaus und etlichen baustellen zeugt hingegen von frischem geld, das nach farafra kommt (nicht nur von touristen, sondern vor allem von der regierung, die die oasen modernisieren will). mit der oasenromantik, die der naive europaeer seit "tausend und eine nacht" im kopf hat, hat beides nichts zu tun. das hier ist das neue aegypten, aber in einer eigenartigen variante. zum ersten mal seit aleppo gehen uns einheimische auf den sack. bloss weg hier. -nbo

 

Haste Toene
kairo, 26.11.2004

Wir haben schone 'ne Menge aegyptische Spezialitaeten probiert, gebackene Tauben, Foul - gekochte Saubohnen -, Beduinen-Calamari. Aber eins kannten wir bis jetzt noch nicht: Koschari. Wo es das beste Aegyptens geben soll, verraet uns Ashrab aus dem Cairo Jazz Club und verdreht dabei schwelgerisch die Augaepfel. "But be careful," meint er, "very explosive!" Aha? Das Abu Tarek ist ein typisches Fastfoodrestaurant, in das die aegyptische Durchschnittsfamilie Essen geht. Ungewollt stylisch sieht es hier aus, weil nahezu alles aus Stahl ist, das Geschirr, das Mobiliar, praktisch eben. Hier bestellen wir, ohne zu wissen, was uns erwartet, das in den hoechsten Toenen angepriesene Mahl: ein Nudel-Reis Gericht mit Zwiebeln und roten und gruenen Linsen. Zum Wuerzen eine hoellenscharfe Piri Piri Sosse und Zitronen-Knoblauchwasser. Es schmeckt goettlich, zum Niederknien und Jauchzen, ein echter Kracher. Aber das Zeug hat es tatsaechlich in sich, alle Vorwarnungen waren gerechtfertigt. Schon auf dem Weg zurueck ins Hotel gehts los, das Rumoren im Orchestergraben. Die Fanfare der Trompetenkaefer tutet durch die naechtliche Stadt und ist erst am naechsten Abend in der weissen Wueste verhallt. Das reinste Hupkonzert. nach Diktat verreist -dwo

 

freitag in kairo, oder: was das leben hier so kosten kann
26.11.2004

wochenende in kairo. alles laeuft etwas gemaechlicher ab, obwohl in der innenstadt einige geschaefte geoeffnet haben. in alt-kairo suedlich von downtown sitzen die maenner im cafe und spielen backgammon und domino. klack, klack, klack, werden die dominosteine schnell aufs spielbrett geschnallt und nach einer minute ist ein spiel rum. daneben steht ein tee, ein glas wasser. ein mann schaut kurz vom backgammon auf und winkt uns ueberschwenglich heran. nach dreieinhalb wochen im nahen osten sind unsere beruehrungsaengste gegenueber frauenlosen kaffeehaeusern geschwunden. wir setzen uns an ein tischchen und keiner stoert sich daran, dass woldo dabei ist. zwei arabische kaffee ohne zucker, bitte. dann die uebliche frage, wo wir herkomme. "germany good", lautet die schon oft gehoerte antwort. immer schwingt die wertschaetzung mit, dass sich deutschland nicht am irakkrieg beteiligt hat. ein neues erlebnis, nicht sofort mit der kriegsluesternen vergangenheit von wilhelm II bis hitler konfrontiert zu werden. hier in alt-kairo zaehlt die gegenwart. die beide kaffee kosten 1,50 pfund (etwa 20 cent). vorher hatten wir in einer baeckerei einen ganzen kuchenteller fuer zwei pfund gekauft. es ist erstaunlich, wie in kairo verschiedene welten nebeneinander existieren. in zamalek oder agouza kann ein espresso so viel kosten wie in st. pauli. ein abendessen wie im vorgestern im l'aubergine mit alaa macht 220 pfund (27,50 euro). fuer viele leute undenkbar. 400, 500 pfund monatsverdienst seien in aegypten nicht ungewoehnlich, hat uns alaa erzaehlt. ahmed, der software-berater, gehoert mit 3000 pfund (375 euro) zu den gutverdienenden. ein "aegyptischer" tag sieht so aus (1 pfund = 12,5 cent): morgens am strassenstand fuul, einen bohnenpaste mit brot, fuer 1 pfund zum fruehstueck, dazu ein tee fuer hoechstens 50 piaster. mittags ein schawarma auf die hand, die arabische variante des doeners, nur viel leckerer (weil unter anderem mit zimt gewuerzt). dazu ein frischgepresster orangensaft fuer 1 pfund. und abends kann man sich bei abu tarek mit diesem sensationellen koschari satt essen. eine kleine portion kostet 3, eine grosse 5 pfund. dazu ueber den tag verteilt zwei flaschen wasser (2 pfund) und einige glaeser tee (vielleicht 3 bis vier pfund). mit 15 pfund ist man sitt, satt und gluecklich durch den tag gekommen. und selbst das koennen sich viele leute selten leisten. nach oben sind der konsumfreude natuerlich keine grenzen gesetzt. wer will, kann auch in kairo einen lebensstil pflegen, der so teuer ist wie in hamburg-winterhude. -nbo

 

der unterschied zwischen hannover und kairo
kairo, 25.11.2004

wir treffen ali und zwei seiner kumpel noch einmal noch einmal im cairo jazz club. alaa ist leider nicht dabei, weil er fuer eine unipruefung am montag bueffeln muss. waehrend im hintergrund eine rai-band spielt, unterhalte ich mich mit ahmed, den ali und die anderen "mr opel" nennen, weil er so deutsch aussehe. er koennte in ruesselsheim tatsaechlich fuer einen hessen durchgehen. ahmed arbeitet seit jahren als software-berater. seine musikalische offenbarung sei die erste metallica-platte gewesen. seitdem gebe es fuer ihn nichts groesseres als metal. dann erzaehlt er, was fuer ihn der groesste unterschied zwischen dem leben in deutschland und dem in aegypten sei. er habe einmal einige tage fuer eine firma in hannover verbracht, um dort ein projekt zu besprechen. seine deutschen geschaeftspartner seien zwar beeindruckend effizient und organisiert gewesen. aber nach getaner arbeit haetten sie ihn am ende eines tages sich selbst im hotel ueberlassen und seien einfach nach hause gefahren. undenkbar in aegypten, sagt ahmed. hier wuerde man sich 24 stunden um seine geschaeftspartner kuemmern, ihnen die stadt zeigen, sie zum essen mitnehmen. "bei uns gibt es diese unterteilung in werktag und wochenende nicht", meint er in sehr gutem englisch. "wir treffen unsere freunde jeden tag." keiner kaeme auf die idee, sich in seinen eigenen vier waenden einzugraben. vom arbeitsleben in kairo ist er allerdings nicht ganz so begeistert. aegypter wuerden selten investieren, daechten zu kurzfristig. wozu ein teures IT-system anschaffen, wenn irgendeiner die buchhaltung billig per handarbeit erledigen kann (so ein scherge sitzt auch den ganzen abend im cairo jazz club neben dem tresen und schreibt alle rechnungen per hand). und es komme auch oft genug vor, dass gehaelter mit fadenscheinigen begruendungen gekuerzt oder gar nicht gezahlt wuerden. ihm ist das in seinem vorletzten job passiert. in einer firma, deren inhaber ein reicher und auch politisch einflussreicher mann war. die mitarbeiter wuerden hier nicht so behandelt und geschaetzt, wie sie es verdient haetten, selbst wenn sie ihren job sehr gut machen. ahmed erzaehlt das alles mit einer bemerkenswerten balance. weder ist er modernist, den alles aegyptische nervt, noch traditionalist, der den westen verflucht. es sind genau diese leute, die in unserer unsaeglichen islam-debatte nicht auftauchen. nicht als beispiel aus hamburg oder duisburg, und erst recht nicht als beispiel aus dem nahen osten, wo maenner gewoehnlich nur schreiend und ballernd im fernsehen gezeigt werden. -nbo

 

die pyramiden
kairo, 25.11.2004

ja, wir haben sie gesehen. es ist eines dieser bilder, die man von klein auf im kopf hat. aber wenn man davor steht, ist doch alles anders. grossartiger. 4600 jahre haben den drei steingiganten nicht viel anhaben koennen. wahrscheinlich werden sie in 4000 jahren immer noch da stehen, waehrend der moloch kairo, der sich inzwischen bis dicht an sie heranreckt, im nilschlamm versunken sein wird. lange sitzen wir auf einem wuestenhuegel am rande der stadt und schauen sie an, bis die untergehende sonne sie orange faerbt. sie werden einfach nicht langweilig. -nbo

 

phiesta in kairo
24.11.2004

um acht holt uns alaa, der neulich anja in hamburg besucht hat, mit dem auto ab. 21 ist der gute erst, aber wirkt schon so erwachsen und liebenswuerdig. als wir mit ihm ueber eine der nilbruecken fahren und wie alte freunde plaudern, habe ich das gefuehl, teil dieser stadt zu sein. wir grooven uns bei rotwein und pasta im "l'aubergine" im stadtteil zamalek ein. dann faehrt uns alaa zu einem pub, wie er sagt. es ist der cairo jazz club, vor dem bereits eine hippe meute auf der treppe ansteht. alaa bringt uns rein - und drinnen ist bereits der baer los. der DJ spielt "copacabana", "don't you want me" (human league) und andere hits von vor 20 jahren. ja, er spielt "dieselben alten lieder", zu denen ich mich in st. pauli immer wieder genoetigt sehe, aber selten haben sie mich so begeistert wie jetzt. der mann rockt das haus, noch ein hit und noch einer, und langsam bringt er die menge zum kochen. wir sitzen mit alaa an der bar und erzaehlen uns bald mit ein paar anderen kairoern (oder sagt man kairener?) lustige klamotten. ali, ein gut aufgelegter, afrikanisch aussehender glatzkopf mit brille, kriegt sich nicht mehr ein ueber woldos humor. er schreit fast vor lachen und schlaegt sich auf die schenkel. alaa guckt sich unterdes verstohlen die augen nach einer frau aus, die aus einem aegyptischen relief herabgestiegen sein koennte, um sisters of mercy zu hoeren. sofort wird sie von uns "die aegypterin" getauft und mit blicken beschattet. alaa ist offensichtlich nicht der einzige, den die aegypterin beeindruckt. staendig springt ein anderer gestylter clubgaenger um sie herum. der DJ ist noch lange nicht am ende: "jump around", der alte hiphop-gassenhauer von house of pain, bringt das fass zum ueberlaufen. keiner steht mehr still, von der bar bis hinten zu den toiletten zuckt die menge, und ein paar frauen tanzen, ungelogen, auf stuehlen. dann kommt run DMCs "walk this way". es ist phiesta pur, und durch die fensterscheibe scheint das bleiche neonlicht eines minaretts. der "kampf der kulturen" muss irgendwo anders stattfinden. hier drinnen erleben wir eine sternstunde der globalisierung. -nbo

 

Duefte der Grossstadt
Kairo, 24.11.2004

Wir gehen durch Kairos Strassen und gucken. Auf neue Fahrgaeste hoffend, hupen uns vorbeifahrende Taxis wild an. Was wir denn suchen wuerden, fragt uns ein sparsam bezahntes Vaeterchen, das auf einem Stuhl am Strassenrand sitzt. Er hatte uns deutsch reden hoeren, beginnt zu strahlen und legt dabei seine marode Kauleiste frei. Saemtliche Schneidezaehne fehlen, der Rest durchs Kettenrauchen bernsteinfarben gebeizt. Augfgeregt von seinem Hoeckerchen aufgesprungen erzaehlt er uns in deutsch, dass er frueher mal in Muenchen gelebt habe, zwoelf Jahre lang bis 1992. Aber es sei ihm zu kalt und zu teuer geworden, deshalb ist er jetzt wieder hier in seiner Heimat. Er bittet uns in seinen Souterrainladen, in dem es ausser einigen Glasflakons in Setzkastenformat nicht viel zu sehen gibt. "Mokka, Tee?", "Mokka, bitte, schwarz." Wir setzen uns auf eine ehemals wohl weisse, zerschlissene Kunstledercouch und er faengt zu erzaehlen an. Ja, Deutschland, in Schwabing habe er gelebt. Er redet von seinen Kindern, seiner Familie und den Bluetenplantagen in der Oase. Was wir denn gern mal riechen wuerden, fragt er uns unaufdringlich, ganz nebenbei. Er zaehlt Unmengen Blueten- und Pflanzenessenzen auf. Sandelholz und Papyrus, ja, das klingt interessant. Die unscheinbaren Glaskaraffen im verstaubten hinteren Regal, in denen ich abgestandene Alkohole verschiedenster Faerbung vermutet hatte, entpuppen sich als reinster Garten der Duefte. Wir koennen uns nicht entscheiden, riecht beides echt irre. Aber eigentlich wollen wir doch gar nichts kaufen, wo wir doch alles bis nach Kapstadt schleppen muessen. Aber was sind schon 50 Gramm, das Gramm nur 2 aegyptische Pfund, umgerechnet 25 Cent? OK, er hat uns ueberzeugt. Dann also Sandelholz- und Papyrusessenz, jeweils ein kleines Flaeschchen. In Europa koste ein Gramm Essenz immerhin 45 Euro! strahlt er uns zum Abschied nochmal an. Eingewickelt in arabisches Zeitungspapier tragen wir unseren Schatz ins Hotel. So haben wir ihm wohl einen gelungenen Tagesumsatz beschert, und er uns eine dufte Reise. nach Diktat verreist -dwo

 

no sleep till cairo
23./24.11.2004

21:30 h. wir verabschieden uns vom jasmine-team in dahab: dem barmann, der uns schon am ersten abend gras verkaufen wollte, dem besitzer rabia und seiner rechten hand, dem maitre d', den wir "walter von dahab" getauft haben, weil er uns an unseren freund mr. walter in berlin erinnert, dem jungen mit der zahnluecke, der immer einen kleinen, versteckten witz auf den lippen hatte. was fuer eine nette truppe. auf der strasse wartet der minibus, der uns zum nachtbus bringen soll. gepaeck wird eingeladen, doch halt, wo ist meine jacke? mit woldos pass drin! (mein pass steckt in meiner hosentasche). alarm. ich erinnere mich dunkel, dass ich sie gegriffen habe als wir vorhin vor dem essen noch mal rausgegangen sind. liegt sie im internet-cafe? wir also dorthin. da liegt sie nicht. jetzt wird mir etwas flau. das waer der GAU. oder habe ich sie in dem kleinen bankbuero nebenan liegenlassen? das laengst geschlossen ist. wir halten trotzdem noch mal. im bankbuero brennt noch licht. ich versuche, durch die gittertuer und die vorhaenge hineinzuspaehen. da tritt ein polizist auf mich zu und laechelt. "jacket? passport?" dann ruft er ins buero rein, der bankscherge schlurft an die tuer - hat offenbar drinnen ferngesehen - und reicht die jacke durchs gitter. mir fallen sinai-granitbrocken vom herzen. einmal mehr bin ich von der freundlichkeit der araber beeindruckt, in dreieinhalb wochen nahost keine komische situation, keine aggressiven toene, kein beschiss. eine viertelstunde spaeter sitzen wir im nachtbus nach kairo. ein schoener knochenbrecher von bus ist das. die sitzreihen sind eng wie in asien, die klimaanlage blaest eisboeen heraus, die leselichter gehen nicht und nach einer viertelstunde wird das erste video angemacht. irgendwie sinke ich in einen unruhigen schlaf, aus dem ich alle 20 minuten aufschrecke, weil die beine weh tun, der filmton aufdreht, leute hin und her gehen. kurz vor fuenf wollen mir die augen dann nicht wieder zu fallen. der fernseher laeuft immer noch, obwohl keiner mehr hinschaut. leicht geraedert werfe ich einen blick auf den aegyptischen film. eine eigenartige komoedie, in der ganze ballsaele massentaenze auffuehren. die hauptfiguren sind wohlgenaehrt, die schauspielkunst haelt sich in grenzen. alle agieren so uebertrieben wie in stummfilmen. die band im film spielt plotzlich einen ganz coolen, fast jazzigen blaesersatz, der sich staendig wiederholt. da habe ich meinen ohrwurm. es ist halb sechs, der abspann beginnt, der blaesersatz laueft ein letztes mal, und die morgendaemmerung setzt ein. mir fallen wieder die augen zu. -- einige stunden spaeter. erwartungen truegen. kairo sei ein wahrer moloch, habe ich oft gehoert. als wir in "downtown" ankommen, bin ich ueberrascht. der midan talaat harb, der platz, an dem wir abgestiegen sind, verbreitet mit seinen angegrauten, aber opulenten altbauten *(8, 9 stockwerke!) ein gewisses pariser flair. die sonne scheint, und wir trinken in der konditorei groppi ("depuis 1891", steht auf den fenstern) espresso. kairo sei eine dieser weltstaedte, die man nur lieben oder hassen koenne, schreibt der lonely planet. an diesem morgen deutet alles darauf hin, dass ich kairo klasse finden werde. -nbo

 

Besuch der Eisheiligen
dahab, 21./22.11.2004

"Bring a jacket, it's getting cold up there", raet uns Rabia'a Arabi, unser Pensionsmanager, der schon bei 24 Grad mit dicker Lederjacke rumlaeuft. Seinem Rat folgend ziehen wir also dick eingemummelt los zu unserer Nachtwanderung auf den 2.285 Meter hohen Berg Moses. Als wir um halb zwei nachts aus dem Minibus steigen, schlaegt uns schon eine ungewoehnlich kuehle Brise entgegen. In Fleecejacken und Bommelmuetzen machen wir uns auf, um im Stockdunkeln die letzten 950 Hoehenmeter zu bezwingen, immerhin ungefaehr 50 mal die Stufen zu unserer Wohnung rauf. Schwer damit beschaeftigt im Licht der Taschenlampe einen sicheren Tritt zu finden, hoere ich das Schnaufen der Kamele in meinem Nacken, die uns die Beduinen fuer den Aufstieg unentwegt feilbieten. Der reinste Hoecker-Highway. Kamelpoeter vor mir, Kamelnuestern hinter mir, Kamelhueften in Stirnhoehe neben mir. Man muss hoellisch aufpassen, um nicht vom Trampelpfad geschubst zu werden. Je hoeher wir kommen, desto mehr freue ich mich ueber jedes Laeppchen Stoff am Koerper. Es wird beissend kalt, ein Temperaturunterschied zur Kueste von 30 Grad. Auf dem Gipfel soll uns dann der Sonnenaufgang belohnen, aber Geduld, noch ist es nicht so weit. Wir suchen uns ein stilles windgeschuetztes Eckchen und in Windeseile hat sich eine Menschenmenge von ca. 200 Leuten, die meisten davon Russen, auf der Bergspitze eingefunden. Wir alle haben den Blick gen Osten gerichtet. Und endlich, nach 45-minuetigem regungslosen Warten in Eiseskaelte, in denen ich mich schon damit abgefunden hatte, wie Reinhold Messner mit vier Zehen weniger in mein irdisches Leben zurueckzukehren, passiert das Unvermeidliche: die Sonne geht auf. Die Meute zueckt die Kameras und es gibt ein Blitzlichtgewitter. Kurz darauf ist dann schon wieder alles vorbei und man macht sich an den Abstieg. Wir bleiben noch etwas sitzen und versuchen sanft, unseren nahezu erfrorenen Gebeinen neues Leben einzuhauchen. Aus der Ferne hoeren wir ploetzlich leisen, wunderschoenen Gesang, der aus der kleinen Gipfelkapelle zu kommen scheint. Lassen sie hier etwa jeden Tag zum Sonnenaufgang ein Band laufen? Wir oeffnen das kleine Holztuerchen und stehen mitten in einer russisch-orthodoxen Messe. Frauen knien singend auf dem Boden. Der Pfarrer, mit demselben gutmuetigen Gesicht, wie ich mir in Kindertagen immer den Weihnachtsmann vorgestellt habe, haelt in brummigem Russisch seine Andacht. Ein einmaliges, entruecktes Erlebnis hier in 2.285 m Hoehe, das sich die meisten Sonnenglaeubigen entgehen lassen, weil sie schon wieder runtermarschieren. Es gibt sie also doch, die kleinen, feinen Begebenheiten abseits der Touristenstroeme. Das Katharinenkloster im Tal faellt unserer Muedigkeit zum Opfer. Nach 24 schlaflosen Stunden, in denen wir nebenbei noch Hochleistungssport betrieben haben, kann uns weder der Mosesbrunnen noch der brennende Dornbusch vom Hocker hauen. Bleibt nur noch die Frage, wie es die Moenche hier in den eisigen Hoehen aushalten ohne die Thermosystemunterwaesche aus dem Tchibo-Magazin. Haben sie womoeglich eine ueppige Ganzkoerperbehaarung oder singen sie sich in Trance? Wir sind heilfroh, dass wir wieder runter duerfen in den 25 Grad warmen aegyptischen Winter, zurueck in die Bikinizone nach Dahab. nach Diktat enteist -dwo

 

tatooine
21.11.2004

der sinai ist eine trostlose felshalde. seit jahrhunderten rieseln granitbloecke von den bergen und bleiben in baumlosen taelern liegen. am tag brennt die sonne, nachts wird es scheisskalt. und schon wieder ein film-flash: im geiste sehe ich eine banta-karawane um die ecke eines tales biegen, so wie in star wars 1 auf "tatooine". die westler suchen in dieser einoede wie ueberall ihren wahren neuen gott: die sonne. beten sie entweder am strand an oder steigen auf einen berg, um sie aufgehen zu sehen. alle anderen goetter sucht man hier vergebens. nach all den jahrtausenden seit moses ist hier nur der sonnengott uebriggeblieben. -nbo

 

snapshot #4
dahab, 20.11.2004

in der sphinx-bar mit palmengarten am strand steigt die party der woche in dahab. ein komisches volk versammelt sich hier. westler, die fun suchen und sich ueber die laecherlich billigen drinks freuen, und aegypter, die sich auch irgendwas von diesem nightlife versprechen. die maenner tragen stranduniform: beutelige skater-shorts mit dicken aufgenaehten taschen, die frauen sind seltsam gekramt. der DJ ("from sharm", wie er angekuendigt wurde, wie um seine qualitaet unter beweis zu stellen), spielt diesen faden neuen hiphop ohne groove oder hammerbeats vom schlage "I can't get no sleep" von faithless, docht die leute stuermen trotzdem die tanzflaeche. party muss sein. man ist hier schliesslich, um sich vom kapitalistischen alltag zu regenerieren. dahab ist ebenso der globalisierte reparaturbetrieb fuer funktionalisierte individuen wie goa, koh phangan oder mykonos. keine spur von phiesta. nur bei outkasts "hey ya" reisst es woldo und mich fuer ein paar minuten aus dem korbsessel. aber dann ist der spirit auch schon wieder verflogen. wir gehen lieber um ein uhr nachts in den supermarkt und schauen, was in den regalen liegt. auch eine lustige samstagabendbeschaeftigung. -nbo

 

intellektuellen-stammtisch, oder: SPIEGEL-lektuere am roten meer
dahab, 20.11.2004

in unserer kissenburg am strand kommt jeden tag ein zeitungsverkaeufer vorbei. in seinem waegelchen liegt die internationale presse. obenauf der aktuelle SPIEGEL mit dem titel "allahs rechtlose toechter - muslimische frauen in deutschland". das muss ich lesen, keine frage nach unseren wochen im nahen osten. als ich die titelstrecke durch habe, kann ich mich einer gewissen empoerung nicht erwehren. die gilt aber nicht nur den schicksalen der dort beschriebenen tuerkinnen - andere muslimische frauen kommen darin nicht vor -, sondern auch und nicht zu knapp dem gehobenen stammtischniveau des SPIEGEL. ich kann mir lebhaft vorstellen, wie chefredakteur stefan aust sich in der rolle des tabubrechers gefaellt, der eine laengst ueberfaellige debatte befluegeln will. was der SPIEGEL jedoch glaenzend schafft, ist nicht etwa eine nuechterne, kritische analyse muslimischen lebens in deutschland, sondern die aufstachelung zum "kampf der kulturen" auch bei uns. nach dem motto "bad news is good news" finde ich auf 30 seiten nur horrorgeschichten. kein wort darueber, wieviel tuerkinnen zufrieden in der bundesrepublik leben. ich sehe erguen von mr. kebap und seine schwester vor mir und frage mich, was sie davon halten. keine differenzierung zwischen dem dumpfen anatolischen landislam und den tuerkischen islamistischen gruppen, die unter dem kopftuch zum teil eine ganz eigene form des feminismus verfechten. da ich guenter seuferts hochinteressantes buch "cafe istanbul" von 1998 (habe ich in istanbul gekauft) gelesen habe, weiss ich, dass zwischen beiden welten liegen. im SPIEGEL-artikel wird alles in einen topf geworfen, ein paar radikale vom schlage mohammed attas werden auch noch hinzugefuegt, "tuerkischer islam" draufgeschrieben und deckel drauf. dazu zieht sich eine geradezu paternalistische haltung durch den text, die deutschen (politiker) muessten die tuerkinnen befreien. alice schwarzers expertenstimme sichert das ganze gegen die bloeden gruenen multikulti-naivlinge ab (wo gibt es die ueberhaupt). erst im letzten absatz steht: "emanzipation kann man nicht verordnen, die muslimischen frauen in deutschland werden sie sich erkaempfen muessen." aber da ist der stammtisch laengst am schaeumen, und das vermutliche ziel der strecke, naemlich gegen einen EU-beitritt front zu machen, erreicht. denn warum sonst kommen nur tuerkische muslimische frauen darin vor und keine arabischen oder persischen? warum kann man der tuerkischen community eigentlich nicht ihre eigene kulturrevolution zutrauen, so wie die europaeer auch ohne hilfe von "oben" oder "aussen" ihre 68er hatten? dieselben probleme gab es bei uns vor noch gar nicht so langer zeit auch, von wegen vorgeschriebene ehen oder religioese borniertheit (man denke nur an heinrich boells "ansichten eines clowns"). das zentrale problem von deutscher seite ist vielmehr, dass die bundesrepublik sich noch immer nicht als einwanderungsland versteht. dieser fehler wird en passant im SPIEGEL-text der schroeder-regierung in die schuhe geschoben, dabei war es die kohl-regierung und nach 1998 der CDU/CSU-dominierte bundesrat, die den schritt vom ethnischen deutschland zum einwanderungsland BRD (ich schreibe das bewusst in analogie zu USA, dem klassischen einwanderungsland) blockiert haben. eine in der BRD geborene tuerkin haette mit einem automatisch vergebenen pass ganz andere moeglichkeiten, nach einem bruch mit ihrer familie ihr leben selbst in die hand zu nehmen. dann kommt noch ein interview mit harry mulisch, schriftsteller aus holland, weil dort ja gerade die koranschulen brennen. der hat ausser der tatsache, dass seine eltern auch einwanderer waren (zitat: "Er [der Vater] hat eben keinen Gott im Gepaeck." !!!) nichts erhellendes zur problematik zu sagen. interessant ist aber, wie die SPIEGEL-redakteure mit suggestivfragen aus mulisch antworten herauskitzeln wie diese am ende des interviews: "Aber was ist die Alternative? Die hiesse Krieg." Da ist er wieder, der "unvermeidliche" kampf der kulturen. nach diesem titel steht doch jeder tuerkische mann in deutschland unter verdacht. eine unverschaemtheit. dass ich junge tuerkische machos, die auf der strasse breitbeinig daherstolzieren, nicht mag, steht auf einem anderen blatt. ihre deutschen gegenstuecke sind mir genauso zuwider. mein fazit: wieder ein grund mehr, den SPIEGEL zu boykottieren. eine journalistische bemerkung noch: auf seite 62 des artikels steht in der infografik, 1,9 mio. tuerken lebten 2003 in der bundesrepublik. drei spalten weiter ist im text die rede von 2,5 mio. wie nun? dann lese ich doch lieber den intelligent konservativen ECONOMIST. -nbo --- was meint ihr dazu? schreibt doch mal was in die kommentare zu dem thema.

 

ABBA und die Wasserpfeife
Dahab, 19.11.2004

Die Seele baumelt, die Wellen brechen sich seicht am vorgelagerten Riff. Wir sind angekommen in der Pension Jasmine in Dahab am Roten Meer. Hier gehts richtig peacig zu, die Leute luemmeln sich entspannt auf Kissenlandschaften aus Kelims und Kamelhaarkissen, die bis ans Wasser reichen. Alles lacht, die Sonne, das Gemuet, Haut, Haare und vor allem die Fuesse. Unser sehr eingeschraenkter Aktionsraduis besteht aus ca. 150 Metern, vom Bett in die Luemmellandschaft, ins Meer und wieder zurueck. Es gibt nichts zu entscheiden, nicht wann, wo, welcher Bus, Minibus oder Service-Taxi uns zum naechsten Etappenziel der Reise zu nehmen ist. Rein gar nichts, nur ob mal wieder Schatten angemessen waere, oder ob man sich weiterhin in der Sonne flaezen soll. Nach 5.625 km zurueckgelegter Wegstrecke die wohlverdiente Kurpackung fuer die Seele. Eine Augenpause nach dem zugegebenermassen oft anstrengenden "Staedte-Essen" des letzen Monats: Ankommen, Verdauen, Ausscheiden und Weiterfahren in die naechste Stadt. Hier in Dahab goennen wir uns mal eine kurze Auszeit vom Reisen. Das mag sich vielleicht fuer den ein oder anderen merkwuerdig anhoeren, aber es tut Not. Wie Ulla Meinecke einst schon sang "Schlendern ist Luxus". Wir haengen einfach mal entspannt ab. Am dritten Abend bestellen wir uns nach dem Essen eine Honig-Sheesha, die wir in einer dreiviertel Stunde weghecheln. Wir saugen so heftig an dem Ding, dass unsere Wangen zu hohlen Kuhlen werden und uns fast die Augen aus dem Kopf treten. Wir muessen zum Bruellen komisch ausgesehen haben, aber das Teil wollte einfach nicht richtig ziehen, dachten wir. Ein fataler Irrtum, der uns am naechsten Morgen mit leisen Kopfschmerz weckte. In horizontaler Schraeglage geniessen wir sechs Tage lang das Nichtstun, bestellen Pancakes in allen Variationen und zwischendurch bewegen wir uns auch mal. Aus den Boxen droehnt zeitweise ein unentschlossenes Potpourri aus Gipsy Kings, ABBA und dem Royal Symphonic Orchestra und dann wieder richtig coole Mucke. Hier laesst es sich aushalten, hier ruft alles nach Entspannung und Auftanken und wir betreiben es exzessiv. Der Berg Moses kann warten. Und kommt er nicht zu uns, so gehen wir zu ihm. Morgen, uebermorgen? Mal sehen... nach Diktat verreist -dwo

 

luxus
dahab, 18.11.2004

so, jetzt wollen wir euch mal so richtig den mund waessrig machen. waehrend ihr im trueben feuchtkalten herbst hockt, relaxen wir auf kissen am roten meer. dahab, das ist die maximale entschaedigung fuer den boat-people-trip gestern. auf der anderen seite blicken wir auf das ufer der freudlosen. die kueste gehoert schon zu saudi-arabien, wo ausser rauchen alles, was spass macht, verboten ist: kino, bier, fotografieren, oeffentliche musik, westfernsehen, mit einer unverschleierten, unverheirateten frau flanieren... wir dagegen goennen uns nach fast fuenf wochen unseren ersten banana pancake, dieses schlimmste klischee der travellerkultur. er schmeckt toll. -nbo

 

 

original-blog

route
deutschland
polen
slowakei
ungarn
rumänien
türkei
syrien
jordanien
libanon
ägypten
sudan
äthiopien
kenia
tansania
mosambik
malawi
swasiland
südafrika
andere länder
eure kommentare

blog-anfang